Les Baux-de-Provence - Alpilles
Imposante Sehenswürdigkeiten wie das Château des Baux, das Renaissance Fenster Post Tenebras Lux, das Hôtel de Manville und die Kirche Saint-Vincent zeigen den feudalen Wohlstand früherer Zeiten. Les Baux-de-Provence und die Ruinen der Festung Château des Baux befinden sich auf einem aussichtsreichen Felssporn des regionalen Naturparks Parc naturel régional des Alpilles.

Restaurierte Häuser mit Ladengeschäften und Boutiquen säumen die mit groben Steinen gepflasterten Straßen (Rues en Calades). In den Ladengeschäften werden Kleidung, Kunsthandwerk, provenzalische Spezialitäten, Souvenirs und Geschenkartikel angeboten.
Das ehemalige Wachhaus Maison de Garde wurde 1657 teilweise wiederaufgebaut. Das Renaissancegewölbe wurde durch ein Kreuzgratgewölbe erweitert. Im Keller des Wachhauses waren zwei Kerker, die ab dem 16. Jahrhundert bis zur französischen Revolution als Gefängnis dienten. Im Maison de Garde befindet sich ein Museum Musée des Santons mit einer Krippenfigurensammlung aus dem 17. Jahrhundert.
Das Tor Porte d'Eyguières war bis 1866 der einzige Zugang zum Dorf. Das mit dem Wappen der Fürstenfamilie Grimaldi geschmückte Tor Porte d'Eyguières wurde im 17. Jahrhundert wiederaufgebaut.
Das Fenster Fenêtre Post Tenebras Lux 1571 ist ein Relikt eines Renaissance Hauses. Das Renaissance Fenster trägt den calvinistischen Wahlspruch des damaligen Besitzers. Der Wahlspruch lautet: Post Tenebras Lux 1571 (deutsch: nach der Finsternis das Licht 1571).
Das schönste Renaissance Gebäude von Les Baux-de-Provence ist das Hôtel de Manville. Es wurde 1571 gebaut und besitzt große Sprossenfenster. Das Hôtel de Manville hat einen beeindruckenden Portikus mit halbrunden Öffnungen.
Im Obergeschoss des Hôtel de Manville steht ein riesiger Kamin. Der Kamin besitzt ein Flechtwerk aus dem Jahr 1571 mit einem darüber liegenden Fries mit Triglyphen, der auf dorischen Säulen ruht. Das Hôtel de Manville wurde 1968 restauriert und wird als Rathaus (Hôtel de Ville) genutzt.
Das Hôtel de Porcelet aus dem 16. Jahrhundert besitzt eine originelle Fassade und elegante Fenster mit fein geschnitzten Pfosten. Im Hôtel de Porcelet befindet sich das Museum Musée Yves Brayer. Im Renaissance Haus Jean de Brion sind die schönsten Werke des grandiosen Schriftsetzers Louis Jou (1881 - 1968) ausgestellt.
Die romanische Kirche Église Saint-Vincent des Baux wurde im 12. Jahrhundert mit fast quadratischen Grundriss gebaut. Im Jahr 1609 erhielt die Kirche ein zusätzliches Joch. Das imposante Portal besitzt mit Blättern verzierte Bogenwölbungen.
Die Kirche besteht aus drei Schiffen. Das halbkreisförmige Gewölbe des rechten Seitenschiffs ist mit Girlanden dekoriert und erinnert an die Karolingerzeit. Dem romanischen 12 Meter hohen Kirchenschiff wurde 1550 eine Tribüne hinzugefügt.
Das linke gotische Seitenschiff besteht aus den drei Kapellen (Chapelles) Saint-Marc, Saint-Sébastien und Sainte-Croix. In der Kapelle Sainte-Croix befindet sich unter dem gotischen Gewölbe das Kenotaph der Familie Manville aus dem Jahr 1906.
Das rechte Seitenschiff hat ebenfalls drei Kapellen. Das Taufbecken (Baptistère) der ersten Kapelle stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das weitere in den Fels gehauene Taufbecken der zweiten Kapelle soll älter sein.
Auf einer Säule des Kirchenschiffs befindet sich ein Grabstein eines am 7.10.1467 Verstorbenen. Der mittelalterliche Grabstein besteht aus einer knienden Person mit gefalteten Händen und dem Ave Maria. Die bunten Kirchenfenster stammen von Max Ingrand.
Auf dem Place de l'Église wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts die Kapelle (Chapelle des Pénitents Blancs) errichtet. Das Portal der Kapelle Chapelle des Pénitents Blancs wird von einem Flachrelief überragt, auf dem zwei kniende Büßer zu sehen sind.
Die eingehämmerte Inschrift: "In nomine Jesu omne genus flectatur" bedeutet: Im Namen Jesus Christus soll jedes Knie sich beugen. Über dem Portal befindet sich der Glockenturm. Der Innenraum der Kapelle wurde 1974 von Yves Brayer mit Freskos von provenzalischen Weihnachtshirten verziert.
Der Renaissance Pavillon d'Amour de la Reine Jeanne wurde im 16. Jahrhundert als romantischer Liebespavillon in einem kleinen Ziergarten zu Füßen des Dorfkerns errichtet.