Dinan - Altstadt intra muros - Stadtmauer - Château
Dinan liegt mit seiner schönen Altstadt (vieille Ville) zum größten Teil auf einem 75 Meter hohen Hügel oberhalb des Flusses. Ein kleinerer Teil des Orts befindet sich mit dem Hafen am Ufer der Rance. Die Rance fließt nach Norden und mündet zwischen Saint-Malo und Dinard in den Ärmelkanal (Manche).
Die Stadt der Kunst und Geschichte liegt im Département Côtes-d'Armor der Bretagne. Dinan verfügt über 70 historische Denkmale. Sehenswürdigkeiten wie die Burg (Château), die Stadtmauer, die Kirche Saint-Malo, die Basilika Saint-Sauveur, der Glocken-und Uhrturm, vier Klöster, Herrenhäuser sowie zahlreiche Fachwerkhäuser zählen zum reichen Kulturerbe.
Innerhalb der Stadtmauern, also intra muros, befindet sich die Altstadt (vieille Ville) mit etwa 130 mittelalterlichen Fachwerkhäusern (Maisons à Pans de Bois), die reiche Tuchhändler bauen ließen. Die meisten Fachwerkhäuser aus dem 15. bis 17. Jahrhundert stehen in den Straßen Rue de l'Apport, Rue de l'Horloge und auf dem Plätzen Place des Merciers und Place des Cordeliers.
Die drei ältesten Fachwerkhäuser aus dem 12. und 13. Jahrhundert stehen an der Ecke Rue de l'Apport - Rue de l'Horloge. Diese Gebäude haben mächtige Holzpfeiler die die Erker der Obergeschosse tragen, sodass darunter Laubengänge entstehen.
In der Rue de l'Horloge steht das im 16. Jahrhundert erbaute Hôtel Kératry. Das im Renaissance Stil erbaute Hôtel Kératry beeindruckt mit ionischen Säulen und geschnitzten Dekor auf dem Fachwerk. Das Holz des Fachwerks ist mit vierzehn Figuren geschmückt, die die charakteristische Kleidung und Waffen des 14. Jahrhunderts tragen.
Das Hôtel Kératry stand ursprünglich in Lanvollon und
wurde 1938 von der Gemeinde Dinan gekauft,
demontiert und an dieser Stelle wieder aufgebaut.
Der 1505 errichtete Glocken- und Uhrturm (Tour de
l’Horloge, Beffroi) beherrscht mit 45 Meter Höhe die
mittelalterliche Altstadt intra muros. Der achteckige Glocken- und Uhrturm beeindruckt mit einem abgeschnittenen Zeltdach auf dem sich eine aussichtsreiche Plattform befindet, die von einem Glockenturm mit achteckigen Helm gekrönt wird.
Herzogin Duchesse Anne ließ 1507 ein Uhrwerk und eine Glocke in den Glocken- und Uhrturm einbauen. Die kleinste der fünf Glocken ist die gotische "Noguette" unter der Turmspitze, die feststeht und nie läutet. Die anderen vier Glocken läuten jede viertel, halbe und Stunde.
Das 1498 hergestellte Hamzer Uhrwerk befindet sich noch im Glocken-und Uhrturm und ist eines der ältesten Uhrwerke Europas. Die über 158 Stufen zu besteigende öffentliche Plattform des Glocken- und Uhrturms bietet ein außergewöhnliches Panorama auf die Sehenswürdigkeiten von Dinan.
Drei historische Gebäude mit wuchtigen Holzpfeilern stehen auf dem Platz Place des Cordeliers. Unter Denkmalschutz steht das in der Rue Haute-Voie im 15. Jahrhundert erbaute Hôtel de Beaumanoir.
Besonders sehenswert ist das schöne Eingangstor
(Portail d'Entrée), das den Blick in den Innenhof der
Hotelanlage Beaumanoir erlaubt.
In der Straße Rue du Jerzual stehen historische
Fachwerkhäuser und Granithäuser aus dem 16. und 18.
Jahrhundert, deren Fassaden und Dächer denkmalgeschützt sind. Die Straße Rue du Jerzual war bis zum Bau des Viadukts im Jahr 1852 die Hauptverbindung vom Hafen in die 75 Meter höher liegende Altstadt von Dinan.
Die Rue du Jerzual verbindet die Oberstadt mit der Rue du Petit Fort, die zum Hafen von Dinan führt. In der Mitte der beiden Straßen befindet sich das Tor Porte du Jerzual, das die alte Grenze zwischen der mittelalterlichen Stadt und den Vororten war.
Das hübsche alte Fachwerkhaus in der Rue de la Cordonnerie beherbergt die kleine Crêperie "le Médiévale".
Sehenswert ist das gotische Portal des Franziskaner Klosters Couvent des Cordeliers. Das Kloster Couvent des Cordeliers ist ein historisches Denkmal des 13. Jahrhunderts. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde dem Kloster ein monumentaler mit Pilastern geschmückter und mit Kordeln gekrönter Säulengang hinzugefügt.
Dieser Säulengang besitzt eine Galerie mit Statuen in Nischen. Der große Kreuzgang, der von einem weitläufigen Gang umrahmt wurde, diente dem Kapitelsaal und anderen Räumen. 1961 wurde auf dem Gelände des Klosters die Kirche Notre-Dame erbaut. Im Kloster Couvent des Cordeliers befindet sich heute ein privates katholisches Gymnasium.
Im Direktverkauf der Conserverie "la belle-Iloise" können Sie auf dem Place des Merciers gastronomische Fischkonserven kaufen und probieren. Die Konserven beinhalten Sardinen, Thunfisch, Makrelen, etwas zum Aperitif, kleine Gerichte, Fischsuppe, Rouille und Fischsalate.
Der Platz Place Saint-Sauveur ist von Bäumen, kleinen Cafés und Geschäften umgeben. Auf dem Platz Saint-Sauveur steht das im 15. Jahrhundert errichtete Geburtshaus von Auguste Pavie. Auguste Pavie (1847 bis 1925) war ein französischer Entdecker und Diplomat.
Der englische Garten (Jardin anglais) und der Turm Tour Sainte-Catherine befinden sich hinter der Basilika (Basilique) Saint Sauveur. Vom Turm Sainte-Catherine blicken Sie auf den Hafen mit der alten Brücke (vieux Pont), den Viadukt und den unteren Stadtteil von Dinan.
Vom englischen Garten kann man über Serpentinen zu Fuß zum Hafen (Port) von Dinan hinabsteigen. Zu Ehren von Bertrand du Guesclin (1314 - 1380), der 1357 Dinan erfolgreich verteidigte, wurde auf dem Place du Guesclin die Reiterstatue errichtet. Ein Kenotaph (leeres Grab) von Bertrand du Guesclin befindet sich in der Kirche Église Saint-Sauveur.
Bereits im 13., 14. und 15. Jahrhundert entstand die 2650 Meter lange Stadtmauer (Rempart de Dinan), die die Altstadt schützte. Heute ist die gut erhaltene Wehrmauer die größte Stadtmauer der Bretagne und eine der außergewöhnlichsten Frankreichs.
Die Türme Tour ducal, Connétable, Beaufort, Lesquen, Saint-Julien, la Rue-Neuve, Beaumanoir, Gouverneur, Vaucouleurs, Sainte-Catherine, Cardinal, Bois-Harouard, Longue, Penthièvre und Coëtquen und die Burg (Château fort) wurden in die Stadtmauer integriert.
Die intakte Stadtmauer wird von fünf Toren (Portes)
durchbrochen. Zu den ältesten Toren zählen Porte du
Guichet aus dem 13. oder 14. Jahrhundert und Porte
de Saint-Malo aus dem 13. Jahrhundert.
Das Tor Porte du Jerzual wurde Anfang des 14.
Jahrhunderts gebaut.
Die durch Stadtmauern befestigte Stadt Dinan wurde von einer imposanten Burg (Château fort) verteidigt. Der unter dem Namen Château de de Dinan bekannte Turmpalast Tour-Palais du Duc (auch Tour ducal) wurde im Jahr 1384 mit einer Höhe von 45 Meter erbaut.
Auf fünf Ebenen waren in der Turmresidenz die Lagerräume, die Küche, der Bankettsaal, die Kapelle und die privaten Wohnräume untergebracht. Das Château besaß ursprünglich einem Wassergraben, einen Ehrenhof und einem Innenhof mit Schmieden, Ställen und Taubenschlag.
Das Château de Dinan bestand nach Veränderungen im 16. Jahrhundert aus drei Verteidigungsanlagen: dem Herzogsturm Tour ducale (Donjon), dem Tor Porte du Guichet (14. Jh.) und dem Artillerieturm Tour de Coëtquen (15. Jh.). Eine Restaurierung der verfallenen Burg Château de Dinan fand Anfang des 18. Jahrhunderts statt.
Über 100 Jahre diente der Tour ducal bis zum Jahr 1904 als Gefängnis. Seit 1908 dient das Schloss als öffentlich zu besichtigendes Museum Château-Musée. Von April bis September ist das Museum täglich von 10.30 bis 19 Uhr geöffnet. Das von Herzog Duc de Bretagne Jean IV. erbaute Schloss ist eine der schönsten fürstlichen Residenzen aus dem späten 14. Jahrhundert.
Die Kirche Saint-Malo und die Basilika Saint-Sauveur sind großartige historische Bauwerke. Die Kirche Saint-Malo wurde 1490 im spätgotischen Flamboyant-Stil erbaut. Die Basilika Saint-Sauveur wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Die Basilika beinhaltet Gebäudeteile im Stil der Romanik, Gotik, Barock und Klassik. Sie ist neben der Kirche Saint-Malo eine der beiden Pfarrkirchen von Dinan.