Tarascon - Alpilles - Provence
Die Silhouette der provenzalischen Stadt Tarascon wird vom königlichen Château du Roi René geprägt. Sie liegt zwischen Avignon und Arles am linken Rhôneufer, an den Ausläufern des Naturparks Parc naturel régional des Alpilles, im Département Bouches-du-Rhône in der Provence.
Der Sage nach verdankt die Stadt Tarascon ihren Namen dem Ungeheuer Tarasque. Die Tarasque war ein Drache mit sechs kurzen, dicken Beinen, einem korpulenten Körper, der von einem Schildkrötenpanzer bedeckt war, sowie einem schuppigen Schwanz, an dessen Ende sich ein Skorpionstachel befand.


Die Tarasque soll einst von der Heiligen Sainte Marthe in Tarascon bezwungen worden sein. Das seit 1474 bestehende älteste Fête de la Tarasque findet jedes Jahr am letzten Wochenende im Juni in Tarascon statt. Unterhalb des Château du Roi René befindet sich eine Statue der Tarasque.
Zu den Sehenswürdigkeiten von Tarascon gehören die Burg (Château du Roi René), die Kirchen Églises Sainte-Marthe und Saint-Jacques, die romanische Kapelle Saint-Gabriel, die Kapelle Saint-Victor, die Chapelle-Oratoire, das barocke Rathaus und das städtische Theater.

Zu den architektonischen Meisterwerken zählen die
Tore Porte de la Condamine (1379) und die Porte
de Jarnègues (1646).
Das 1758 rekonstruierte Stadttor Porte Saint-Jean ist
ebenfalls ein architektonisches Meisterwerk. Es wird
von einer vergoldeten gusseisernen Jungfrau verziert.

Zu Ehren von Alphonse Daudet, der die Landschaften und Bewohner von Tarascon in seinen Romanen beschrieben hat, wurde auf dem Place Gontier die Statue des Löwenjägers Tartarin errichtet. Im Cabinet de Curiosités de Tartarin können Sie die Geschichte der Romanfigur erkunden.
In dem ehemaligen Gerichtsgebäude wurde vom 17. Jahrhundert bis zum Jahr 1858 Recht gesprochen. Das Portal des Gerichtsgebäudes wird von toskanischen Säulen eingerahmt, die durch einen mit Schwertern und Waagen verzierten Fries verbunden sind.


Die Kirche Église Saint-Jacques wurde zwischen 1740 und 1745 im klassischen Stil mit barocken Verzierungen im italienischen Stil erbaut. Ihre Fassade verbindet Elemente der antiken Architektur. Vier ionische Säulen mit fein gearbeiteten Kompositkapitellen der Fassade betonen die Kurven des imposanten, mit Pflanzengirlanden verzierten Ochsenauges. Dieses wird von einem dreieckigen Giebel überragt.
Die Kuppel wurde kühn geschwungen auf der Spitze der Vierung in das Spitzgewölbe des Kirchenschiffs Saint-Jacques eingefügt. Der Baldachin und die Orgel aus dem 18. Jahrhundert stammen aus dem Kloster Couvent des Ursulines, das zur Zeit der Revolution geschlossen wurde.
In vielen Straßen fallen Häuser aus dem Mittelalter mit Steinkreuzfenstern oder runden Treppentürmen auf. Das auf dem Foto abgebildete Haus besitzt außerdem eine alte Sonnenuhr. Das gerade restaurierte Portal des zweiten Hauses beeindruckt mit seinen beidseitigen toskanischen Säulen und ionischen Kapitellen. Darüber befinden sich Friesbänder aus plastischem Blattwerk sowie ein Zinnenfries, der von einem überstehenden Abschlussfries gesäumt wird.


In der Rue des Halles befinden sich Gebäude mit dicken Bogenarkaden aus dem 15. bis 18. Jahrhundert. Das Museum für Kunst und Geschichte ist im ehemaligen Kloster Couvent des Cordeliers untergebracht.
Der Hauptsitz und die Boutique der provenzalischen Stoffmanufaktur Souleïado befinden sich im Hôtel Particulier d'Aiminy, einem Hotelgebäude aus dem 14. Jahrhundert. Die Stofffabrik beherbergt ein Museum für provenzalische Stoffe. Stoffe von Souleïado werden weltweit verkauft.
Südöstlich von Tarascon steht die romanische Kapelle Saint-Gabriel aus dem 12. Jahrhundert, die zu den schönsten antiken romanischen Gebäuden der Provence zählt. Zu dieser Baukunst gehören außerdem die Kathedralen Notre-Dame de Saint-Paul-Trois-Châteaux und Notre-Dame des Doms in Avignon sowie die Kapelle Notre-Dame d'Aubune in Beaumes-de-Venise.


Die Fassade der Kapelle Saint-Gabriel beeindruckt mit einem verschachtelten Portal und einem majestätischen Ochsenauge. Das erste Portal wird von zwei Säulen mit Akanthusblatt-Kapitellen überragt. Diese werden wiederum von einem halbrunden Fries mit Tympanon überragt.
Das zweite Portal erhebt sich über dem ersten und wird von zwei kannelierten korinthischen Säulen mit Akanthusblatt-Kapitellen flankiert. Darüber erhebt sich ein mit Fries verzierter dreieckiger Giebel, der eine steinerne Abbildung enthält. Ein mächtiger Rundbogen mit Sims und einem Fries aus Akanthusblättern überspannt das Doppelportal.
Sehenswert sind außerdem die romanische Kapelle Chapelle Saint-Victor aus dem 9. Jahrhundert mit einem zweijochigen Kirchenschiff und einer halbrunden Apsis sowie die im 18. und 19. Jahrhundert erbaute Chapelle-Oratoire.
Das städtische Theater ist eines der bemerkenswertesten italienischen Theater der Provence. Das Theater der Stadt Tarascon wurde nach einem Brand wieder aufgebaut und 1888 mit einer großen Bühne und ausgezeichneter Akustik ausgestattet. Nach einer Restaurierung wurde die Hauptfassade mit einem Giebel verziert, der eine von zwei Engeln getragene Leier darstellt.

Das Theater wurde von 2018 bis 2022 erneut renoviert.
Das Rathaus wurde 1648 im Barockstil Ludwigs XIII.
erbaut. Die imposante Fassade des Gebäudes
beeindruckt mit Steinkreuzfenstern und einem als
Auskragung gestalteten Steinbalkon mit Balustrade.
Die Steinkreuzfenster sind mit drapierten Querbehängen, Akanthussträußen und Wappen verziert. In einer Nische steht eine Statue der Heiligen Sainte-Marthe. Im oberen Teil der Fassade befindet sich eine Uhr. Auf dem Dachfirst sieht man drei Glocken in einer schmiedeeisernen Verzierung mit Fahne.
Auf der anderen Seite der Rhône liegt die sehenswerte Stadt Beaucaire, die Sie ebenfalls besuchen sollten.





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