Saint-Jacut-de-la-Mer - Château du Guildo - Smaragdküste
Die Ausflugsziele Saint-Jacut-de-la-Mer und die Burgruine Château du Guildo sind nur ca. 10 Autominuten entfernt und können gut an einem Tag besucht werden. Der Badeort Saint-Jacut-de-la-Mer liegt auf einer Halbinsel (Presqu'île) zwischen Saint-Cast-le-Guildo und Lancieux im Département Côtes-d'Armor in der Bretagne.
Saint-Jacut-de-la-Mer liegt ca. 25 km von Saint-Malo und Cap Fréhel entfernt an der Smaragdküste (Côte d'Émeraude). Zu den Sehenswürdigkeiten von Saint-Jacut-de-la-Mer gehören die Pointe du Chevet, die Kirche Notre-Dame de Landouar, der Tour des Ébihens, die Abtei Abbaye de Saint-Jacut und der Marinefriedhof der Abtei.
Im Hafen Port de la Houle Causseul werden die Boote über die 74 m lange und 3 m breite Bootsrampe Cale du Chatelet ins Wasser gelassen. Das Mauerwerk des Kais wird von einem kreisförmigen Kopf abgeschlossen, der mit einer Innentreppe ausgestattet ist.
Im Haus "La vigie" am Anfang der Rue de la Manchette befand sich das alte Rathaus (Mairie). In der Mitte der Grande Rue liegt die Rue des Sciaux, die zusammen mit der Rue de l'Arguenon die Buchten Baie de l'Arguenon (Plage de la Banche) mit der Baie de Lancieux (Strand Plage de la Pissotte) verbindet.
Saint-Jacut-de-la-Mer hat elf Strände. Der Strand Plage du Rougeret ist ideal für Wassersportarten wie Sandsegeln, Katamaransegeln, Jollensegeln, Windsurfen und Kanufahren. Vom Strand Rougeret aus kann man bei Ebbe die Insel Île des Ébihens zu Fuß erreichen.
Die Insel Île des Ébihens gehörte der Familie des Freibeuters Robert Surcouf aus Saint-Malo. Sie beherbergt den Tour des Ébihens, der zwischen 1694 und 1697 unter der Leitung von Vauban erbaut wurde. Dieses militärische Relikt erinnert an die strategische Bedeutung der Festung in den vergangenen Jahrhunderten.
Das Ecomuseum "La Maison du Pêcheur" ist ein Projekt zur Aufwertung des maritimen Kulturerbes. Das Projekt besteht aus zwei Komponenten, dem Fischerhaus und dem Informationspfad entlang des Zöllnerwegs (Sentier des Douaniers, GR 34).
Ein bretonischer Markt (Marché breton) findet jeden Freitag von 8 Uhr bis 13 Uhr auf dem Platz Place Landouar und der Grand Rue in Saint-Jacut-de-la-Mer statt. Im Sommer bieten bis zu 100 Händler ihre Waren an. Markttage der Bretagne
Pointe du Chevet - Kirche Notre-Dame de Landouar - Abtei
Der große Strand Plage du Rougeret liegt zwischen den Landzungen Pointe du Chevet und Pointe de Sainte-Awawa. Von der Pointe du Chevet hat man einen herrlichen Blick auf die Bucht von Arguenon, die Insel Ébihens und die Insel La Colombière. Die Pointe du Chevet in Saint-Jacut-de-la-Mer ist ein Natura 2000-Schutzgebiet.
Der Menhir der Pointe du Chevet, genannt "Menhir Duédal", stammt aus der Jungsteinzeit und befindet sich am Strand der Pointe du Chevet. Die Form des Menhirs erinnert an ein altes Schiffswrack oder einen gestrandeten Wal.
Die 1932 erbaute Kirche Notre-Dame de Landouar liegt nicht im Ortskern, sondern am Boulevard du Rougeret. Die Kirche Notre-Dame de Landouar wurde mit einer Vorhalle erbaut. In einer Nische der Vorhalle steht eine neuere Statue der Jungfrau mit Kind. Die Kirchentür und die Kirchenfenster sind spitzbogig.
Die Kirche (Église) besitzt einen quadratischen Glockenturm, der von einem polygonalen Glockenstuhl gekrönt wird. Der Glockenturm wird von einem halbrunden Rundturm flankiert, der eine gemauerte Wendeltreppe umschließt.
Das Kirchenschiff hat die Form eines lateinischen Kreuzes und besteht aus zwei Seitenschiffen, einem Querschiff und einem durch Säulen getrennten Chor. Der aus einer Steinplatte bestehende Hochaltar (Maître-Autel) wird von vier rötlichen Granitsäulen mit Stützelementen getragen.
Beeindruckend sind die spitzbogigen Glasfenster der Kirche. Das Fenster des nördlichen Querschiffs stellt den Heiligen Guénolé dar (1932). Das Glasfenster einer Seitenkapelle zeigt die Ankunft von Saint Guénolé und Saint Jacut mit seiner Familie.
Neben den Seitenkapellen Notre-Dame des Miracles und Saint Jacut gibt es zwei weitere Seitenkapellen. In der Kapelle Notre-Dame des Miracles befinden sich die bei Prozessionen mitgetragene Statue Notre-Dame des Miracles sowie Statuen des Heiligen Christophorus und eines Pfarrers mit zwei Kindern. Im Chor und in den Seitenkapellen befinden sich zahlreiche bunte Prozessionsfahnen (Bannières).
Beeindruckend sind die zahlreichen Votivgaben in der Kirche Notre Dame de Landouar. Herausragende Votivgaben sind das Modell eines Dreimastschiffes im Chor und das Gemälde, das dem Heiligen Christophorus (Saint Christophe) gewidmet ist.
Vor dem reich geschnitzten Chorgestühl (Stalles) steht ein Taufbecken (Baptistère) mit vergoldetem Deckel und Kreuz. Ein weiterer Taufstein befindet sich am Eingang der Kirche. Eine Orgel auf der Empore fehlt.
Das Kalvarienkreuz (Croix du Calvaire) auf dem Vorplatz der Kirche Notre-Dame de Landouar stammt aus dem Jahr 1840. Auf dem Sockel des Kalvarienkreuzes stehen die lateinischen Worte: O CRUX AVE SPES UNICA - MON JESUS MISÉRICORDE (deutsch: Sei gegrüßt, o Kreuz, du einzige Hoffnung - Mein Jesus, Barmherzigkeit).
Die Benediktinerabtei Saint-Jacut (Abbaye de Saint-Jacut) wurde im 5. Jahrhundert von den Heiligen Saint Jacut und Saint Guetennoc gegründet.
Seit 1875 ist die Abtei Saint-Jacut im Besitz der Kongregation der Schwestern der Unbefleckten Empfängnis von Saint-Méen.
Das heutige Gebäude stammt teilweise aus dem 17. Jahrhundert, aus der ersten Hälfte und dem vierten Viertel des 19. Jahrhunderts.
Das Kloster wird als Empfangshaus (Maison d'accueil) mit einem ehrgeizigen kulturellen und spirituellen Programm geführt.
Auf dem Marinefriedhof der Abtei Saint-Jacut beeindrucken die Stele Marin und die Stele des benediktinischen Historikers Dom Lobineau (1886).
Die Stele Marin wurde für die Fischer des 1881 zerstörten Schiffes La Joséphine errichtet. Dom Lobineau ist Autor der Geschichte der Bretagne und des Lebens der Heiligen der Bretagne.
Die Burgruine
Château du Guildo
befindet sich in der Gemeinde Créhen, die direkt an Saint-Jacut-de-la-Mer angrenzt. Die mittelalterliche Burg Château du Guildo aus dem 13. und 15. Jahrhundert steht auf einem Felsvorsprung und überragt die Mündung des Arguenon um 20 Meter.
Ein erster befestigter Bau aus dem 11. bis 12. Jahrhundert wurde im 13. Jahrhundert durch eine quadratische gemauerte Burg mit Ecktürmen ersetzt. Die hohe architektonische Qualität der Burg zeugt vom Willen des Herzogsgeschlechts, die Herrschaft über die Region zu behaupten.
Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Burg umgebaut. An der Nordfront wurden auf den Überresten früherer Bauten unterkellerte Gemächer errichtet. Eine Wohnung bestand aus einem großen, niedrigen Raum, andere Wohnungen wurden auf drei Ebenen errichtet. Eine Küche vervollständigte die Wohnung an der Westseite.
An der westlichen Ringmauer wurde ein neues Wohnhaus für die Gemeinschaftsräume errichtet. Gegenüber den Nebengebäuden befand sich ein großes Gebäude, das als Zufluchtsort für die an der östlichen Ringmauer errichteten Wohnungen diente. Dieses Gebäude war mit einer hölzernen Galerie geschmückt. In der Mitte des Hofes befand sich ein Brunnen.
Im 15. Jahrhundert wurde die Burg grundlegend umgebaut. Es entstanden Pferdeställe und Nebengebäude für die Versorgung der Pferde. Die Schmiede wurde zur Hufschmiede umgebaut. Der große Saal des Schlosses symbolisierte die Macht und Herrschaft des Grundherrn (Seigneur) über das Land und seine Gebäude.
Mitte des 15. Jahrhunderts gehörte die Burg Château du Guildo Françoise de Dinan, Dame du Guildo, der ersten Frau von Gilles de Bretagne, Bruder des Herzogs, und dann der zweiten Frau des Grafen Guy XIV de Laval. Das Château du Guildo wurde während der französisch-bretonischen Kriege Ende des 15. Jahrhunderts zerstört.
Das Burgtor (Châtelet) wurde bis auf den Boden des Hofes niedergerissen, wobei auch die Schmiede zerstört wurde. Der polygonale Turm brannte aus, ebenso der Wohntrakt. Die Wohngebäude und der Stall wurden zerstört.
Im 16. Jahrhundert wurden weder die Nebengebäude noch der Nordflügel des Wohngebäudes wieder aufgebaut. Die neue Residenz konzentrierte sich nun auf den Ostflügel.
im 17. Jahrhundert wurde die Burg Guildo mehrmals belagert und erlitt schwere Schäden. Die Burg wurde verlassen und verfiel. Erst 1981 wurde die Burg untersucht.
Umfangreiche archäologische Ausgrabungen haben es ermöglicht, die aufeinanderfolgenden Bauphasen der Burg Guildo sowie die Lebensformen und Aktivitäten innerhalb der Burg zu rekonstruieren.
Auf der anderen Seite des Flusses, am Ufer, befindet sich eine Besonderheit: die so genannten klingenden Steine (Pierres sonnantes) von Le Guildo.
Die großen und schweren Steine aus Metallgestein klingen wie eine Glocke, wenn man sie mit einem kleineren Stein anschlägt.