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Sizun - Enclos paroissial - Pays de Léon


Der einzigartige umfriedete Pfarrbezirk (Enclos paroissial) von Sizun steht etwa 14 km von Landivisiau entfernt im historischen Land Pays de Léon des Départements Finistère der Bretagne. Der Ort Sizun ist Teil des regionalen Naturparks Armorique.

Enclos paroissial Sizun
Enclos paroissial Sizun

Zu den Sehenswürdigkeiten des Pfarrbezirks gehören
das monumentale Triumphtor, der Kalvarienberg, das
Beinhaus, die Kirche Saint-Suliau und die Umfriedung.

Das Triumphtor ist mit seinen drei Bögen das schönste
Triumphtor der Bretagne.

Triumphtor (Porte triomphale) - Kalvarienberg (Calvaire)


Das sehenswerte monumentale Triumphtor (Porte triomphale oder Arc de Triomphe) entstand in den Jahren 1585 bis 1590. Das Triumphtor erlaubte den Zugang zum Friedhof, der sich einst um die Kirche herum befand. Das 14,5 Meter breite Triumphtor aus der Renaissance besitzt drei Arkaden, die durch geriffelte Säulen mit korinthischen Kapitellen getrennt sind.

Die Fassade des Triumphtors ist auf beiden Seiten fast gleich. Die mittlere Arkade dient als Tor, während die linke und die rechte Arkade je einen steinernen Querstreben besitzen. Die über den Arkaden befindliche Ebene wird durch eine Balustrade begrenzt.

Triumphtor (Porte triomphale) Sizun
Pietà Enclos paroissial Sizun

Auf dieser Ebene erhebt sich mittig ein kleinen Kalvarienberg (Calvaire). Die im Außenbereich des umfriedeten Pfarrbezirks vor der Sakristei stehende Pietà stammt vom einstigen Kalvarienberg.

Kirche Église Saint-Suliau - Beinhaus (Ossuaire)


Von der Kirche Église Saint-Suliau aus dem 16. Jahrhundert blieben nur die ersten beiden Buchten des Kirchenschiffs, die beiden Seitenschiffe und die südliche Vorhalle erhalten. Die Kirche wurde im 17. Jahrhundert wieder aufgebaut und vergrößert, wobei 4 Säulen der alten Kirche erhalten blieben.

Der 24 Meter hohe viereckige gotische Glockenturm wurde 1728 bis 1735 ohne Fundament auf vier Säulen erbaut. Auf der Plattform des Glockenturms erhebt sich eine wunderbare 30 Meter hohe achteckige Turmspitze sowie vier mit Streben befestigte kleinere Glockentürme.

Kirche Église Saint-Suliau
Vorhalle Kirche Église Saint-Suliau

Die mit zwei Archivolten geschmückte Vorhalle der Kirche wurde 1514 erbaut. Durch Umbauten zwischen 1638 und 1644 besitzt das Kirchenschiff zwei große Querschiffe, die durch Säulen und Arkaden getrennt wurden. An einer Säule des Kirchenschiffs befindet sich ein Gemälde der Heiligen Sainte Geneviève.

Das Gebäude besteht aus einem verlängerten dreijochigen Kirchenschiff mit zwei Seitenschiffen, einem Querschiff mit flankierenden Seitenschiffen, einem vierten Joch jenseits des Querschiffs und einem Chor, der mit einer dreiseitigen Apsis endet.

Kirchenschiff und südliches Querschiff Saint-Suliau
Chor Kirche Saint-Suliau

Die achteckige Sakristei ist durch ein steinernes Gewölbe mit dem Chor verbunden. Die klassische Fassade ist mit Pilastern und Paneelen verziert. Das quadratische Schieferdach verleiht dem äußeren des Gebäudes eine elegante Note.‎

Die Arme des Querschiffs, die Seiten des Chors und der Apsis werden von einem getäfelten umgedrehten Schiffsrumpf-Gewölbe des 17. Jahrhunderts gedeckt. Die reich mit Schnitzereien verzierten Verstrebungen enden mit Engeln, die nach traditioneller Kunst die Instrumente der Passion halten.

Der Chor beinhaltet die Altaraufsätze des Hochaltars (Maître-Autel), das Retable de la Trinité und das Retable du Baptême de Jésus. Das in Gold und blau gehaltene Altarbild des Hochaltars aus dem 17. Jahrhundert wird durch die Statuen von Maria mit dem Kind (links) und von Joseph (rechts) geschmückt.

Eingebettet in Marmorsäulen mit Kapitellen zeigt das Gemälde in der Mitte drei Jesus Darstellungen. Jesus mit der Taube, Jesus, der Auferstandene und Jesus, der mit ausgebreiteten Armen einlädt, mit ihm zum Himmel aufzusteigen. Über dem Altaraufsatz des Hochaltars erhebt sich ein dreieckiger Giebel, in dem Saint-Suliau thront.

mit Engel verzierte Verstrebung Kirche Saint-Suliau
Hochaltar (Maître-Autel) Kirche Saint-Suliau

Im Chor links beeindruckt das reich mit Engeln verzierte Altarbild Retable de la Trinité. Auf dem zwischen Säulen befindlichen Gemälde erklärt ein Kind Saint-Augustin, dass es einfacher ist, das Meer in ein in den Sand gegrabenes Loch zu stecken, als das Geheimnis der Heiligen Dreifaltigkeit (Trinité) zu verstehen. Über dem Gemälde befindet sich eine Jesus Statue, der die Welt in Händen trägt.

Im Chor rechts befindet sich das Altarbild Retable du Baptême de Jésus mit einem Gemälde der Taufe Jesus. Das Altarbild ist Saint Jean le Baptiste gewidmet. Auf der linken Seite des Chors steht die alte Prozessionsfahne Saint-Suliau, die im Jahr 1993 restauriert wurde.

Retable de la Trinité Kirche Saint-Suliau
Retable du Baptême de Jésus Kirche Saint-Suliau

Der außergewöhnliche Altaraufsatz Retable du Rosaire aus dem Jahr 1668 umfasst das Gemälde der Jungfrau mit Kind (Vierge à l'Enfant), die den Heiligen Saint-Dominique und Sainte-Catherine de Sienne den Rosenkranz übergibt. Die das Gemälde umgebenden Säulen sind mit Weinranken umwickelt, in denen sich Figuren und Tiere tummeln.

Unterhalb des Gemäldes stehen die kleinen Statuen Saint-Dominique und Sainte-Catherine de Sienne. Im oberen Teil des Altaraufsatzes befindet sich eine sehr schöne kleine Statue der Jungfrau Maria mit Kind, die von zwei Engeln eingerahmt wird. Auf der gegenüberliegenden Seite des Rosenkranz Retabels steht die mehrfarbige älteste Statue von Saint-Suliau aus gotischer Zeit.

Der Altaraufsatz Retable dit des Agonisants im nördlichen Querschiff besitzt zwei gedrehte Säulen, die ein Gemälde umrahmen, das den Tod eines Gläubigen in Gegenwart eines bretonischen Missionar, darstellt. An den Seiten stehen bewundernswerte Statuen von Saint-Pierre und Saint-Paul. In der glockenförmigen Spitze des Altaraufsatzes thront eine Statue von Saint-Joseph.

Retable du Rosaire Kirche Saint-Suliau
Retable dit des Agonisants Kirche Saint-Suliau

Das Taufbecken (Fonts baptismaux) aus Granit aus dem Jahr 1679 wird von einem Baldachin überragt, der von vier verzierten und vier glatten Säulen getragen wird. Gegenüber des Taufbeckens befindet sich ein Schrank für Prozessionsfahnen.

Die mit Ornamenten verzierte Kanzel (Chaire) wurde 1784 aus Eichenholz gefertigt. Über dem abgerundeten viereckigen Baldachin der Kanzel erhebt sich ein Blasinstrument spielender Engel.

Taufbecken Kirche Saint-Suliau
Kanzel Kirche Saint-Suliau

In einer Vitrine befinden sich bemerkenswerte Reliquien und Ausstellungsstücke der Pfarrgemeinden Sizun und Saint-Eloy. Aus massivem Silber ist ein Büstenreliquiar aus dem Jahr 1625 von Saint-Suliau. Die Reliquien sind in den Kopf eingebettet. Die Statue der Jungfrau mit Kind (Vierge à l'enfant) aus massivem Silber stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Der aus vergoldetem Silber hergestellte Kelch aus dem Jahr 1660 wurde von der Rosenkranzbruderschaft gestiftet. Die Vitrine enthält außerdem ein Ziborium aus vergoldetem Silber (1780) sowie einen Kelch von Saint-Eloy (16. Jahrhundert) aus vergoldetem Silber. Das Chorgestühl (Stalles) aus massiver Eiche wurde mit zahlreichen Holzschnitzereien versehen.

Vitrine mit Reliquien Kirche Saint-Suliau
Chorgestühl Kirche Saint-Suliau

Die 1683 bis 1688 auf einer Holzempore erbaute Orgel (Orgue) gehört zu den historischen Sehenswürdigkeiten. Nach einigen fehlgeschlagenen Restaurationen wurde der Orgelprospekt zuletzt 1971 im klassischen Stil mit 10 Registern erneuert. Während der jährlichen Konzerte "Jeudis de Sizun" im Juli und August erklingt die goldfarbene Orgel.

Die Statue von Notre-Dame de Lourdes besitzt einen starken Gesichtsausdruck. Historisch bedeutend sind die Statuen von Saint-Yves und Saint-Maudetz aus dem 16. Jahrhundert. Die Kirche Saint-Suliau wurde von 2009 bis 2012 renoviert.

Orgel Kirche Saint-Suliau
Notre-Dame de Lourdes Kirche Saint-Suliau

Das rechteckige Beinhaus wurde in den Jahren 1585 bis 1588 mit einer außergewöhnlichen Fassade erbaut. Über dem Sockel erhebt sich eine Ebene mit halbkreisförmigen Fenstern, die durch Pilaster getrennt sind.

Die zweite Ebene besteht aus einer langen Reihe mit zwölf Nischen, die durch geriffelte dorische Pilaster getrennt sind. In den Nischen stehen Statuen der zwölf Apostel. Die Apostel sind mit einem Satz des Glaubensbekenntnisses drapiert. Links neben den Aposteln steht eine Statue von Saint-Suliau.

Beinhaus Enclos paroissial Saint-Suliau
Chorgestühl Kirche Saint-Suliau

Das Portal des Beinhauses besteht aus zwei geriffelten Säulen mit kurzen korinthischen Kapitellen, die ein Gebälk und einen dreieckigen Giebel tragen. An der Spitze dieses Giebels befindet sich das Wappen der Rohan und die Jahreszahl 1588.

Es gibt zwei bemerkenswerte Inschriften: Memento Mori - Souviens-toi qu'il faut mourir - Vous nos enfants qui par ici passés, souvenez-vous que nous sommes trépassés (deutsche Übersetzung: Denken Sie daran, dass es notwendig ist zu sterben und Sie, unsere Kinder, die hier vorbeigegangen sind, denken Sie daran, dass wir gestorben sind).

Portal Beinhaus Enclos paroissial Saint-Suliau
Prozessionsfahne Saint-Suliau

An der Ecke des Beinhauses zum Arc de Triomphe befindet sich die steinerne Figur einer Meerjungfrau. Das Beinhaus (Ossuaire) beherbergt zur Zeit ein Museum für bretonisches Interieur und Kleidung aus früheren Jahrzehnten.

Ganz in der Nähe stehen drei weitere sehenswerte umfriedete Pfarrbezirke in Guimiliau, Lampaul-Guimiliau und Saint-Thégonnec.

Quellen:

www.mairie-sizun.fr/fr/information/83056/l-enclos-paroissial?msclkid=c0ddc4c0cee711ec901f9130d921166a
www.infobretagne.com/enclos-sizun.htm#:~:text=%20%20%20%20%20%20Porte%20,%20de%20Lourdes%20%206%20more%20rows%20?msclkid=c0dca86ecee711ec930f890b08c95338