Saint-Pol-de-Léon - Bucht von Morlaix - Finistère
Saint-Pol-de-Léon ist eine ehemalige Bischofsstadt und die historische Hauptstadt des Pays de Léon. Zu den Sehenswürdigkeiten von Saint-Pol-de-Léon zählen die aussichtsreiche Insel Sainte-Anne, die Häuser Prébendale, die Kathedrale (Cathédrale) Saint-Paul-Aurélien und die Kapelle (Chapelle) Notre-Dame du Kreisker.
Die Stadt Saint-Pol-de-Léon liegt in der Bucht Baie de Morlaix im Département Finistère der Bretagne. Saint-Pol-de-Léon gilt als Stadt der Kunst und Geschichte mit einer Fülle historischer Gebäude.
Das ehemalige Seminar aus dem Jahr 1708 dient heute als Schule Lycée Notre-Dame du Kreisker.
Im 1706 erbauten Bischofspalast (Palais épiscopal) befindet sich das Rathaus (Hôtel de Ville). Der Bischofspalast wurde 1750 vergrößert und besitzt eine monumentale Treppe. Das Treppenhaus des Bischofspalasts ist mit Gemälden des Louvre geschmückt.
Das 1706 erbaute Haus Maison du Pilouris in der Rue General Leclerc beeindruckt mit einer Renaissancetür und einem zwischen den Dachfenstern befindlichen geschnitzten Bullauge. Früher wurden die zum "Pranger" (Pilori) Verurteilten am stark frequentierten Maison du Pilouris öffentlich zur Schau gestellt.
Die Kapelle Notre-Dame du Kreisker war das Eingangstor zur Bischofsstadt (Ville épiscopale). Notre-Dame du Kreisker ist ein bedeutendes Gebäude der bretonischen Architektur. Der einzigartige gotische Granitkirchturm ist mit 78 Metern der höchste Kirchturm der Bretagne.
Die gotische Kathedrale Saint-Paul-Aurélien wurde vom 13. bis 16. Jahrhundert mit 55 Meter hohen Kirchtürmen erbaut. In der Kathedrale Saint-Paul-Aurélien befindet sich eine der ältesten karolingischen Glocken der Bretagne.
Der Brunnen Fontaine de la Gloire wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Er beherbergt in einer Nische eine antike Statue der Jungfrau Maria. Der Brunnen Fontaine de la Gloire soll von Saint Paul Aurélien bei seiner Ankunft in der Stadt gesegnet worden sein. Seinem Wasser wurde lange Zeit wundersame Kräfte zugeschrieben. Selbst in Zeiten großer Trockenheit versiegte die Quelle nie.
Die Kapelle (Chapelle) Saint-Joseph aus dem Jahr 1846 wurde in Form eines lateinischen Kreuzes und einer Apsis gebaut. Der 33 Meter hohe Kirchturm stammt von dem ehemaligen Ursulinenkloster. Saint-Joseph ist die Kapelle des Altersheims der Diözesanpriester.
Die Ende des 14. bis 15. Jahrhunderts gebaute Kirche Église Saint-Pierre steht auf dem Friedhof. Die Fassade und der Kirchturm wurden 1772 im Barockstil wieder aufgebaut. Ursprünglich wurde die Kirche als lateinisches Kreuz gebaut, aber die Seitenflügel wurden entfernt. Das Kirchenschiff stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist der ältester Gebäudeteil. Die Kirchenfenster wurden 1974 erneuert.
Der Kirchturm mit der glockenförmigen Kuppel stammt
aus dem achtzehnten Jahrhundert.
Der Nordgang und die Westfassade wurden im
siebzehnten Jahrhundert wieder aufgebaut.
In der Friedhofsmauer befinden sich neun gotische Beinhäuser aus dem 13., 16. und 17. Jahrhundert. Ein Beinhaus ist um 1500 datiert, ein anderes um 1611. Das Denkmal für die Toten bildet zusammen mit dem Kalvarienberg aus dem 19. Jahrhundert und einer halbrunden mit dem Kreuzweg verzierten Mauer eine Gedenkstätte. Szenen der Passionsgeschichte wurden zusätzlich in Kersanton-Granit gemeißelt.
Saint-Pol-de-Léon besitzt das größte Gemüsegebiet der Bretagne und ist die Hauptstadt des so genannten Goldenen Gürtels (Ceinture dorée). Goldener Gürtel ist der Name eines Küstenregionenteils der Departements Côtes-d'Armor und Finistère, in dem besonders viele Gemüse- und Blumenkulturen angebaut werden.