Das malerische Pont-Aven liegt einige Kilometer von Concarneau entfernt in der Bretagne. Die Landschaft hat Künstler wie Paul Gauguin in Pont-Aven zu großartigen Gemälden inspiriert. Ende des 19. Jahrhunderts wurde von französischen Malern um Paul Gauguin die Schule École de Pont-Aven gegründet. Im Musée des Pont-Aven werden Gemälde von Émile Bernard und Paul Gauguin gezeigt.
Pont-Aven befindet sich in der Nähe der Atlantikküste des historischen Lands Cornouaille im Département Finistère. Der Fluss Aven fließt durch Pont-Aven an zahlreichen Wassermühlen vorbei durch ein Chaos von Felsen und mündet dann ins Meer (Océan Atlantique).
Pont-Aven entwickelte sich rund um eine kleine Granitbrücke. Der fischreiche Aven durchfließt die Stadt und bietet mit Felsen und Grünanlagen ein wunderschönes Panorama.
In der Rue des Meunières und auf den Plätzen Place Royal und Délavallée stehen Häuser mit Granitfassaden aus den 17. und 18. Jahrhundert. Die Häuser waren ehemals Residenzen von Händlern, Müllern und königlichen Beamten der reichen Handelsstadt.
Entlang des bei Flut anschwellenden Yachthafens (Port de Plaisance), gelangt man zu den Gassen von Pont-Aven. An den Hängen über dem Hafen reihen sich Villen aus dem 10. und 20. Jahrhundert aneinander. Auf dem Hügel von Keremperchec stehen reetgedeckte Häuser aus dem 18. Jahrhundert und ein monumentaler Brunnen von 1788.
Auf dem Hügel von Saint-Guénolé befinden sich die Villen Castel-Brizeux und Kerbotrel des Sängers Théodore Botrel. Der Sänger Théodore Botrel lebte bis zu seinem Tod in Pont-Aven und ist auf dem Friedhof begraben.
In der Nähe des Hafens steht seit 1932 die Statue von Théodore Botrel. Théodore Botrel organisierte im Jahr 1905 das erste Folklorefest der Bretagne zum Eintrittspreis von 1 Franc pro Person. Das Folklorefest Fête des Fleurs d’Ajonc findet jedes Jahr am ersten Sonntag des Monats August statt.
Kirche Saint-Joseph - Promenade Xavier Grall - Chaos de l'Aven
Die Kirche Église Saint-Joseph wurde im Jahr 1875 im neugotischen Stil erbaut. 1888 wurden der Chor und das Gewölbe bemalt. Die drei Kirchenglocken wurden 1897 ersetzt. 2003 und 2004 wurde die Église Saint-Joseph restauriert.
Bei der Restaurierung fand man unter der Dekoration drei Gemälde von Émile Bernard und jeweils ein Gemälde von André Even und Père Alain Bouler. Die Kirche besitzt moderne Glasfenster. Mehrere Kirchenfenster zeigen das Leben des Heiligen Saint Joseph oder den Kult von Saint Mathurin.
In der Nähe der Kirche Église Saint-Joseph steht ein Haus mit einem schönen Fliesenmosaik. Das Fliesenmosaik trägt die Beschriftung Ti Gwastell.
Die Promenade Xavier Grall führt am Aven entlang und überquert einen Zuleitungskanal der ehemaligen Mühle Moulin de Poulhouars. Eine angelegte Gartenanlage zeigt, wie Wasser zwischen den Mühlen verteilt wurde. Die Schleusentore existieren noch. Die Frauen knieten früher auf den Steintreppen nieder, um ihre Wäsche im Aven zu waschen.
Die Promenade Xavier Grall ist dem Journalisten und Schriftsteller Xavier Grall gewidmet. In der Verlängerung der Promenade befindet sich das Chaos de l'Aven (Poche Menu), das zu einem Halt einlädt. Der vom Chaos de l'Aven geschaffene Tumult hat der Mühle Moulin du petit Poulguin den Namen gegeben (bretonisch Poul=Loch und Guin=Tumult).
Beeindruckend wirken die enormen Granitblöcke des Chaos de l'Aven im Fluss. Die Granitfelsen wurden von der Gletschererosion, durch Regen, Wind und von der Strömung des Aven geschliffen.
Ein einstündiger Spaziergang führt am Ufer des Aven entlang durch den Liebeswald Bois d'Amour. Der Bois d*Amour ist ein symbolträchtiger Wald der Maler. 1888 entdeckte Paul Sérusier das Talent von Paul Gauguin, den Bois d'Amour farbenfroh darzustellen.
Notre-Dame Trémalo - Mühle Grand Poulguin - Rosmadec - Kermentec
Oberhalb des Bois d'Amour befindet sich die Kapelle Chapelle Notre-Dame de Trémalo. Die rechteckige gotische Chapelle Notre-Dame de Trémalo wurde 1550 erbaut. Die Christusstatue auf einem mehrfarbigen Holzkreuz stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Statue wurde durch das 1889 von Paul Gauguin gemalte Werk "der gelbe Christus" bekannt.
Früher belebte das Wasser des Aven 14 Mühlen in der kleinen Stadt. Drei Mühlen blieben aus dieser Zeit erhalten. Die Mühlen Moulin du Grand Poulguin und Moulin de Rosmadec dienen als Restaurants. Die noch existierende Moulin de Kermentec (David) wurde von Paul Gauguin gemalt.
Fête de la Belle-Angèle - Galettes de Pont-Aven - Traou Mad
Das Fest Fête de la Belle-Angèle wird jedes Jahr im August im Hafen Port de Pont-Aven gefeiert. Entlang des Kais liegen ca. 30 traditionelle Segelschiffe von 5 bis 30 Meter Länge als Ein-, Zwei- oder Dreimaster und erinnern an den ehemals wichtigsten Hafen der historischen Provinz Cornouaille. Nach einen Feuerwerk endet das Fête de la Belle-Angèle mit einem bretonischen Folklorefestival, dem so genannen Fest Noz.
Pont-Aven ist für die Gebäckspezialität Galettes de Pont-Aven bekannt, die unter dem Namen Traou Mad vermarktet werden. Das Rezept der Galettes de Pont-Aven wurde im vorherigen Jahrhundert von Alexis Le Villain kreiert.
Die Galettes de Pont-Aven (Butterbiskuits) werden aus Weizenmehl, 26 % gesalzener frischer Butter, Zucker und Eiern hergestellt. Die Galettes de Pont-Aven werden mit Magermilch bestrichen und goldbraun gebacken.
Das bretonische Traou Mad bedeutet auf französisch: die guten Dinge (bonnes Choses). Die Traou Mad sind dicke bretonische Butterbiskuits. Sie werden aus Weizenmehl, Butter, Salz, Eier, Zucker und Vollmilch hergestellt. Der gute Geschmack stammt von gesalzener Butter.
Markt (Marché breton)
Das ganze Jahr findet in Pont-Aven auf dem Rathausplatz (Place de l'Hôtel de Ville) am Dienstag ein Markt (Marché) von 8 bis 13 Uhr statt. Es werden Fisch, Obst und Gemüse angeboten. Von Mitte Juni bis Mitte September erstreckt sich der Markt außerdem am Hafenkai entlang. Die Markttage anderer Dörfer und Städte der Bretagne finden Sie hier.