Das Seebad Camaret-sur-Mer liegt umgeben vom atlantischen Ozean (Mer Iroise) im äußersten Westen der Halbinsel Presqu'île de Crozon in der Bretagne. Camaret-sur-Mer ist Teil des Naturparks Parc naturel régional d'Armorique und befindet sich im Herzen des Marine Naturparks Parc naturel marin d'Iroise.
In der halbkreisförmigen Bucht von Camaret-sur-Mer stehen farbenfrohe bretonische Häuser, die stilgerecht renoviert wurden. Im Zentrum von Camaret-sur-Mer befindet sich die Kirche Saint-Rémi.
Entlang der Kais Gustave Toudouze und Styvel sowie an der Esplanade Jim Sévellec findet man Ladengeschäfte, Souvenirläden, Restaurants, Cafés und Bars. Auf diesen Straßen kann man flanieren, einkaufen, ein Getränk oder Essen bestellen und das bunte Treiben am Yachthafen beobachten. Der Fußgängerweg wird entweder durch Poller begrenzt oder führt über eine aus Holzbohlen geschaffene Promenade.
Im Stadtviertel Saint-Thomas stellen über 30 Ateliers und Galerien Malereien, Skulpturen, Assemblagen, Zeichnungen, Gravuren, Keramiken, Fotografien und Schmuck der ortsansässigen Künstler aus.
Der Yachthafen von Camaret-sur-Mer befindet sich in einer Bucht, die im Osten von der Pointe de Roscanvel und im Westen von der Pointe du Grand Gouin geschützt wird. Die tiefe Bucht wird von Kieselsteinen und einer 1815 gebauten Wehrmauer massiv geschützt. Am Ende des Hafendamms Le Sillon befindet sich der Leuchtturm (Phare), der von 1842 bis 1857 erbaut wurde.
Der 1994 geschlossene Hafen von Camaret-sur Mer war früher bekannt für den Fang von Langusten. Zu Zeiten des Langustenfangs lagen am heutigen Kai Quai Gustave Toudouze die großen Schiffe der Fischer. Unser Foto wurde im Frühjahr 1990 aufgenommen. Auf den Schiffen stapelten sich die Reusen für den Fang von Langusten und Hummer.
Schiffe des gleichen Typs verrotten heute auf dem Schiffsfriedhof (Cimetière de Bateaux Le Sillon) von Camaret-sur-Mer. Der Schiffsfriedhof befindet sich am rechten Ufer vor der Kapelle (Chapelle) Notre-Dame-de-Rocamadour.
Am Kai Quai Louis Auguste Tephany werden in Camaret-sur-Mer Bootsfahrten zu den Tas de Pois und zu den umliegenden Festungsanlagen der Route de Fortifications angeboten. Mit dem traditionellen Segelschiff La Belle Étoile können Sie mit zwei erfahrenen Seeleuten die Küste von Camaret-sur-Mer und das Iroise Meer erkunden.
Zwischen dem Tour Vauban und der Kapelle Notre-Dame-de-Rocamadour steht auf dem Le Sillon die Skulptur l'Arche de Camaret. Die Skulptur wurde zur Ehre und Erinnerung an die auf See Verstorbenen errichtet. Der Festungsbau Tour Vauban und die Kapelle Notre-Dame-de-Rocamadour sind eindrucksvolle Wahrzeichen des Hafens von Camaret-sur-Mer.
Mehrere Strände laden in Camaret-sur Mer zum Baden und zu Strandaktivitäten ein. Empfehlenswert sind die Strände Plage du Corréjou, Plage du Veryac'h, Plage de Lam Saoz, Plage de Kerloc'h, Plage de Trez-Rouz und Plage de Notinau. Das Baden am Strand Plage de Pen Hat ist verboten, da die starke Strömung unberechenbar ist.
Im Weiler Lannilien von Camaret-sur-Mer steht die 1666 erbaute Kapelle (Chapelle) Saint-Julien. Die Kapelle Saint-Julien wurde im 18. Jahrhundert restauriert. Obwohl die Kapelle Saint-Julian heißt, ist sie dem Schutzpatron Saint-Sulien geweiht. Die rechteckige Kapelle besitzt einen Chor mit ebener Apsis. Das finstere Schiff besitzt zwei Türen. Der Chor wird von einer zerbrochenen Bogenbucht an der Südwand beleuchtet.
Zu den Sehenswürdigkeiten von Camaret-sur-Mer zählen die Steilküsten (Falaises) Pointe du Toulinguet, Pointe Grand Gouin, Pointe de Pen Hir, die Steinreihen Alignements de Lagatjar, die Ruine des Herrenhauses Manoir de Saint-Pol-Roux und die Tas de Pois. Von der Pointe de Pen Hir wandern Sie aussichtsreich auf dem Wanderweg GR 34 zur Pointe de Portzen.
Turm Tour Vauban - Notre-Dame-de-Rocamadour - Kirche Saint-Rémi
Der von Vauban goldener Turm (Tour dorée) genannte und erbaute polygonale Tour Vauban wurde 1693 bis 1696 als Festung (Fort) zwischen Le Sillon und dem Quai Vauban auf einem von Felsen durchsetzten Plateau gebaut.
Elf Kanonen des Turm Vauban, die Kanonen der Batterie Grand Gouin, Kerbonn, Toulinguet, Saint-Barbe, Fraternité, Capucins, Cornouaille und Espagnols sollten die Bucht von Camaret-sur-Mer gegen einen Meeresangriff verteidigen. Der Tour Vauban zählt mit anderen Festungsanlagen von Vauban zum UNESCO - Weltkulturerbe und ist ein Bauwerk der Route des Fortifications der Halbinsel Presqu'île de Crozon.
Die Festungsanlage besteht aus einem sechseckigen 18 Meter hohen Turm, einem Wachhaus, einer Batterie mit 11 Kanonen und einem Ofen für Kanonenkugeln (Four à Boulets). Der Turm (Tour) Vauban) wird von einer halbkreisförmigen, schwachen Batterie mit großen Schießscharten umgeben.
Im durch eine Falltür zugänglichen Keller lagerten Lebensmittel und Schießpulver. Auf der zweiten Ebene befinden sich der Zugang zur Plattform der Batterie und der Beginn der Wendeltreppe, die zu den zwei oberen Stockwerken führt. Dort waren die Küstenwache und Wohnungen untergebracht.
Wie wichtig die Verteidigungsanlage von Vauban war, zeigte die Schlacht Bataille de Trez-Rouz. Während sich der Tour Vauban im Bau befand, versuchte im Jahr 1694 eine Flotte nach Camaret zu gelangen, um die Stadt Brest zu bombardieren. Die feindlichen Schiffe wurden ins Kreuzfeuer der schon vorhandenen 9 Geschütze des Turms genommen. Die Schlacht von Trez-Rouz endete mit einem Sieg.
Die Kapelle (Chapelle) Notre-Dame-de-Rocamadour befindet sich neben dem Turm Tour Vauban auf dem Damm Le Sillon. Die heutige Kapelle wurde zwischen 1610 und 1683 erbaut, Die ältesten Bauteile der Kapelle stammen aus dem Jahr 1527. Bemerkenswert ist die Treppe am Rand des Kirchendachs, die zu einer Tür unterhalb des Glockenturms führt.
1910 brach in der Kapelle Notre-Dame-de-Rocamadour ein Feuer aus, der das Dach und die Möbel zerstörte. Nur die Mauern und der Glockenturm blieben vom Brand verschont. Eine Legende sagt, dass der 1694 bei der Schlacht Bataille de Trez Rouz durch eine Kanone enthauptete Kirchturm nie wieder aufgebaut wurde, weil die Kapelle die Kanonenkugel zurück zum schuldigen Schiff geschickt hat, das sank.
Die Kapelle wurde 1911 in Form eines getäfelten blauen Schiffsrumpfes wieder aufgebaut. Die niedrige Kapelle Notre-Dame-de-Rocamadour ist 25 Meter lang und 13,5 Meter breit. Die Kapelle Notre-Dame-de-Rocamadour besitzt ein Hauptschiff und zwei Seitenschiffe, die in einen Chor mit Sakristei enden. Die beiden Seitenschiffe sind mit je 4 halbkreisförmigen Spitzbögen ausgestattet. Die Umfassung des Nebeneingangs stammt von der Kapelle aus dem Jahr 1527.
Die Kapelle Notre-Dame-de-Rocamadour besitzt zahlreiche Votivgaben der Bevölkerung. Viele Geschenke stammen von den Überlebenden der Schiffsunglücke. Votivgaben sind beispielsweise die drei im Kirchenschiff hängenden bunten Schiffsmodelle (zwei Kabeljauschoner und die Belle-Étoile).
Im Chor hängen 4 Rettungsringe mit Rudern oder Ankern der Heiligen Saint Christophe, Notre-Dame de bon Secours de Camaret, Notre-Dame de Lourdes d'Ouessant und Rouanez-ar-Rosera d'Audierne. Der barocke seitliche Altar (Autel) aus dem 17. Jahrhundert stammt ebenso wie das alte Kruzifix aus der alten Kirche Saint-Rémi.
Die Kapelle beherbergt eine kleine Kopie eines Werks des Malers Charles Cottet, das das Feuer in der Kapelle darstellt. Das Original dieses Werks wird im Rathaus aufbewahrt. In der Kapelle befindet sich eine Sammlung alter Fotografien, die das Leben in Camaret zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigen.
Die Kanzel (Chaire) stammt aus dem Jahr 1915. Die Statue der Jungfrau wurde im 18. Jahrhundert gefertigt. Die Kapelle Notre-Dame-de-Rocamadour ist ein historisches Bauwerk (Monument historique).
Am 1.Sonntag im September findet jedes Jahr ein Pardon zur Kapelle Notre-Dame-de-Rocamadour statt.
Die stilvolle Kirche Église Saint-Rémi von Camaret-sur-Mer besitzt ein weites Kirchenschiff mit zwei Jochen, ein Querschiff und einen quadratischen Altarraum. Große Bögen und vom Licht durchflutete Fenster geben der Kirche Eleganz. Die Kirche Saint-Rémi stammt aus dem Jahr 1778 und wurde 1931 umgebaut.
Zwischen den Statuen von Saint Nicolas und Saint Rémi steht die Statue von Saint Riok, ein ehemaliger Heiliger der Kirche in Camaret-sur-Mer. Himmelblau gestrichenes Gewölbe macht das Kirchenschiff attraktiv. Der Altar aus rosa Granit ist schmucklos. Die Gemälde zeigen Notre-Dame du Rosaire, Saint Corentin, Saint Pierre, einen Schutzengel und die Taufe von Gott.
Die Orgel stammt aus dem Jahr 1970. Hinter der Orgel zeigen sieben Kirchenfenster die Schlacht Bataille de Trez-Rouz von Camaret-sur-Mer. Auf dem Friedhof befindet sich ein altes Kreuz mit geblümten Enden und einem Kreuz, das einst die Statuen von Notre-Dame und des Heiligen Saint Jean trug.
Markt (Marché breton)
Ein bretonischer Markt (Marché breton) findet in der Urlaubszeit dienstags in Camaret-sur-Mer auf dem Place Charles de Gaulle statt (nicht bei schlechtem Wetter). Im Juli und August jedes Jahres findet der Markt von 9 Uhr bis 12.30 Uhr auf den Plätzen Place d'Estienne d'Orves und Place Saint-Thomas statt.