Caromb - Vaucluse - Provence
Das Dorf Caromb befindet sich umgeben von Weinbergen, Oliven- und Feigenbäumen am Fuße des Bergs Mont Ventoux ca. 5 km von Le Barroux entfernt im Département Vaucluse der Provence. Caromb gehört wie die Gemeinden Crestet, Le Barroux, Malaucène, Sault, Vaison-la-Romaine und Venasque zum regionalen Naturpark Mont Ventoux.
Zu den Sehenswürdigkeiten von Caromb gehören der Glockenturm (Beffroi), die Kirche Saint-Maurice, Reste der im 16. Jahrhundert erbauten Stadtmauer und mehr als 15 Brunnen. Betreten Sie das mittelalterliche Dorf (Village médiéval) durch das Portal Portail du Rieu, das auch Porte du Rieu genannt wird oder eine der vielen Mauerbögen.
Von der im Jahr 1562 erbauten Stadtmauer (Rempart) blieben einige Überreste erhalten. Zu den Bauten der Mauer gehörten der Turm (Tour) neben der Kapelle Chapelle de Pénitents gris sowie das Portail du Rieu und die Tore Porte Neuve, Porte de Modène und Porte de l’Église.
Auf dem von Platanen gesäumten Platz vor dem Portail du Rieu steht der pfeilartige Brunnen Fontaine du Rieu. Auf den vier Seiten des hoch aufragenden Pfeils speien Engelköpfe Wasser in den Brunnen.
Zwei Häuser des Place du Château beeindrucken mit alten Portalen und Türen.
Beeindruckend wirkt das Portal des ancien Hôtel Camaret. Das von zwei kräftigen Säulen mit Kapitellen eingefasste Portal unterstützt Abakus, Fries und Traufgesims. Darüber erhebt sich ein halbrunder Blendbogen. Eine innere Einfassung trägt über der mit Kassetten und Schnitzereien verzierten Holztür anstatt eines Wappens die Initialen "CB".
Vom Platz Place du Château betritt man durch den Mauerbogen eines Hauses die Geschäftsstraße Grand Rue.
Der älteste Brunnen von Caromb steht auf dem Place du Château. Er wurde 1749 mit einem achteckigen Becken und einer zentralen Säule mit einer Zwiebel als Nachbildung eines Brunnens aus dem Jahr 1359 rekonstruiert. Vier als Gesichter gemeißelte Maskarons verzieren die Zwiebel und speien Wasser. Der Brunnen wurde 1960 restauriert.
Erinnerungsstücke vom Mont Ventoux sahen wir in der Auslage eines Geschäfts. Diese Souvenirs wurden in Form von Meilensteinen (Bornes), Gebäuden, Schildern, Lollis, Magneten oder Fahrradfahrern als Gipfelstürmer angeboten.
Von der Tür des 1622 bis 1794 betriebenen Klosters Couvent des Ursulines ist die alte steinerne Einfassung übrig geblieben. Zwei Säulen tragen einen mit Blattwerk und Zähnchen verzierten Fries, der von einem unterbrochenen dreieckigen Giebel gekrönt wird. In der Mitte des Giebel befindet sich eine leere Nische.
Die Kapelle Chapelle de Pénitents gris mit der néo-gotischen Fassade stammt aus dem Jahr 1882. Die Kapelle wurde ab dem 20. Jahrhundert nicht mehr gebraucht und wird jetzt für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Der links daneben befindliche mit Zinnen besetzte Turm war Teil der Stadtmauer.
Die Häuser in der Rue de l'Hôpital vieux haben Fassaden aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Geschichtsträchtige Türen und Einfassungen mit Bögen und Pilastern aus Stein findet man unter anderem in der Grand Rue, Rue Doré oder Rue de la Commune.
Mittelalterlich wirkt die enge Straße Grand Rue basse mit grob gemauerten Fassaden und Torbögen. Die Straßenschilder von Caromb tragen den Namen in französischer und provenzalischer Sprache.
Auf dem Place de l'Ange steht sich ein von einem Engel überthronter Brunnen neben einem Waschbecken (Fontaine et Lavoir de l'Ange). Ein gelungenes Ensemble ist der Brunnen und das überdachte Waschhaus Fontaine et Lavoir des Aires.
Von der 1481 bis 1506 von Etienne de Vesc erbauten Burg Château de Caromb ist nichts übrig geblieben. Sie wurde in der Revolutionszeit zerstört.
Der zur Gemeinde gehörende See Lac du Paty liegt nördlich des Dorfes an den südwestlichen Ausläufern des Mont Ventoux. Der Stausee Lac de Paty wird im Süden durch einen 21,30 Meter hohen Damm geschlossen und von mehreren Flüssen gespeist. Der See wird für die Fischzucht genutzt. Angler können hier mit einer Tagesangelkarte fischen.