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Fontaine-de-Vaucluse - Provence


Fontaine-de-Vaucluse liegt lieblich am Wasserlauf der malerischen Sorgue, deren Wasser am Fuß der Monts de Vaucluse als Quelle entspringt. Das sehenswerte Dorf befindet sich in der Nähe der Städte L'Isle-sur-la-Sorgue und Le Thor im Département Vaucluse in der Provence.

Zu den Sehenswürdigkeiten von Fontaine-de-Vaucluse zählen die außergewöhnliche Sorgue Quelle, die Wasserräder, die Papiermühle Vallis Clausa und die romanische Kirche Notre-Dame-et-Saint-Véran. Die Sorgue Quelle wird aufgrund ihrer Größe Fontaine genannt und ist verantwortlich für den Namen der Kommune.

Fontaine-de-Vaucluse mit Wasserrad
Fontaine-de-Vaucluse

Die zwei hölzernen Wasserräder (Roues à Aubes) befinden sich oberhalb der Papiermühle Vallis Clausa und an der Brücke über die Sorgue. Die Granitsäule auf dem zentralen Platz wurde 1804 anläßlich des 500. Geburtags des Dichters Francesco Petrarca errichtet.

Fontaine-de-Vaucluse
Fontaine-de-Vaucluse - Fontaine de la Mairie (Dieu guérisseur)

Die gallorömische Skulptur eines heilenden Gotts (Dieu guérisseur) schmückt den hinter dem Rathaus befindlichen Brunnen Fontaine de la Mairie. Am linken Ufer der Sorgue befinden sich Relikte eines römischen Wasserkanals.

Fontaine-de-Vaucluse - Sorgue
Fontaine-de-Vaucluse - Höhlenwohnung Bastide de la Baume

In Fontaine-de-Vaucluse hat man Bauten von Höhlenbewohnern (Troglodytes) gefunden. Am rechten Ufer der Sorgue befindet sich in den Felsen die bürgerliche oder aristokratische Höhlenwohnung Bastide de la Baume. Die Höhlenwohnung wurde unter einem gigantischen Felsvorsprung erbaut und besaß vermutlich auf 100 m Länge landwirtschaftliche Nebengebäude.

Auf einem Felssporn oberhalb der Sorgue sieht man die Ruinen der ehemaligen Burg der Bischöfe (Château des Évêques de Cavaillon). Das Château des Évêques wurde im 12. Jahrhundert erbaut und war zwei Jahrhunderte später die Sommerresidenz von Philippe de Cabassole (Bischof von Cavaillon).

Fontaine-de-Vaucluse - Schloss der Bischöfe von Cavaillon
Fontaine-de-Vaucluse - Schloss der Bischöfe von Cavaillon

Der italienische Dichter Francesco Petrarca (1304 - 1374) wohnte 12 Jahre in Fontaine-de-Vaucluse. Zur Erinnerung hat man in einem Haus, das an der Stelle des Hauses erbaut wurde, in dem der Dichter lebte, ein Museum (Musée bibliothèque François Pétrarque) eingerichtet. Im Museum können Zeichnungen, Druckgrafiken und alte Ausgaben der Werke des Dichters besichtigt werden.

Das Museum Écomusée du Santon et Tradition stellt in Fontaine-de-Vaucluse ca. 2000 provenzalische Santons in verschiedenen Größen aus. Santons sind kleine Krippenfiguren aus Ton, die Szenen aus der Weihnachtsgeschichte darstellen.

Sorgue Quelle - Papiermühle Vallis Clausa - Notre-Dame-et-Saint-Véran


Die Sorgue Quelle (Source) tritt am Fuß einer 230 m bis 240 m hohen klippenartigen Steilwand (Falaise) aus Kalkstein in dem geschlossenen Tal "Vallis Clausa" aus.

Die Quelle der Sorgue ist der einzige Ausfluss eines 223 m tiefen unterirdischen Beckens, das das Wasser der Berge Mont Ventoux, Monts de Vaucluse und Montagne de Lure aufnimmt. Sie ist die größte Quelle Frankreichs und eine der bedeutendsten Quellen der Welt.

Kalkstein-Felswand der Sorgue Quelle - Fontaine-de-Vaucluse
Sorgue Quelle Mai 2023 - Fontaine-de-Vaucluse

Der Wasserstand variiert je nach Jahreszeit und nach
der Menge des gefallenen Regens außerordentlich
stark.

Zu Zeiten der Schneeschmelze ist der Wasserstand am
höchsten.

In Trockenperioden liegt ein großer Teil des oberirdischen Beckens trocken. Der Fluss tritt dann erst einige 100 m weiter an die Oberfläche. Im Mai 2023 war nur sehr wenig Wasser im Becken sichtbar.

Sorgue Quelle Frühjahr 2018 - Fontaine-de-Vaucluse
Sorgue Quelle Frühjahr 2016 - Fontaine-de-Vaucluse

Im Frühjahr 2018 sahen wir einen relativ hohen Wasserstand und im Frühjahr 2016 wenig Wasser. Die beste Besichtigungszeit der Sorgue Quelle wird im Winter oder Frühjahr sein.

In der Papiermühle Moulin à Papier Vallis Clausa wird ein aus Pflanzenfasern hergestelltes Papier wie im 15. Jahrhundert von Hand gefertigt. In den Ausstellungsräumen der Papiermühle Moulin à Papier Vallis Clausa gibt es handgeschöpftes Papier und auf handgeschöpften Papier hergestellte Drucke, Karten und Briefbögen zu kaufen. Der römische Begriff Vallis Clausa entspricht dem Wort Vaucluse, aus dem sich der Name des Départements entwickelte.

Fontaine-de-Vaucluse - Wassermühlenrad Papiermühle Vallis Clausa

Die Herstellung des Papiers erfolgt folgendermaßen:

Das Wassermühlenrad treibt die Papiermühle an.
Durch den Zweiradantrieb im Innern werden die
Klöppel lautstark in Gang gesetzt. Je drei Klöppel sind
zusammen gebunden.
Fontaine-de-Vaucluse - Klöppelantrieb Papiermühle Vallis Clausa

Fontaine-de-Vaucluse - Klöppel Papiermühle Vallis Clausa
Fontaine-de-Vaucluse - Presse - Papiermühle Vallis Clausa

Die Klöppel klopfen 24 bis 36 Stunden lang Leinen, Baumwolle und Hanf, bis eine bearbeitbare Masse hergestellt ist. Diese Masse kommt in eine Presse (Presse à Cabestan) und wird gespült. Zutaten wie Blüten oder Blätter werden zur Masse zugegeben. Die Herstellung des Papiers erfolgt über original Heidelberger Maschinen.

Fontaine-de-Vaucluse - zufügen der Zutaten Papiermühle Vallis Clausa
Fontaine-de-Vaucluse - Heidelberger Papiermühle Maschinen Vallis Clausa

Im Mai 2023 war die Papiermühle nicht mehr in Betrieb. Ob es damit zusammenhing, dass eine Gruppe Jugendlicher der Ablauf zur Herstellung des Büttenpapiers erklärt wurde, konnte ich nicht klären. Neu und größer waren die Wannen für die Zugabe von Blüten und Blätter.

Fontaine-de-Vaucluse - neue Wannen - Papiermühle Vallis Clausa
Fontaine-de-Vaucluse - Erklärung der Handhabung Papiermühle Vallis Clausa

Im Ausstellungsgebäude befindet sich neben der Papiermühle das Museum der unterirdischen Welt (Musée du Monde Souterrain). Das Museum ist nach Norbert Casteret, einem Höhlenforscher benannt. Das Musée du Monde Souterrain umfasst die Nachbildung verschiedener Höhlen und Grotten, die Höhlenausrüstung und eine Sammlung kristalliner Gesteine.

Die Kirche (Église) Notre-Dame-et-Saint-Véran wurde im provenzalischen romanischen Stil des 11. Jahrhunderts anstelle eines heidnischen Tempels erbaut. Während des Baus wurden Fragmente von mit Weinreben verzierten Chorplatten und einem tafelförmigen Altar aus Marmor wiederverwendet.

Die Kirche Notre-Dame-et-Saint-Véran vereint in ihrer Architektur Elemente aus der Antike mit dem hohen Mittelalter. Der viereckige Kirchturm wurde an die Kirche angebaut. Das durch ein Tonnengewölbe bedeckte Kirchenschiff besitzt zwei kleine Seitenschiffe.

Fontaine-de-Vaucluse - Kirche (Église) Notre-Dame-et-Saint-Véran
Fontaine-de-Vaucluse - Kirchenschiff mit Hochaltar Notre-Dame-et-Saint-Véran

Im Seitenschiff der Kirche hängt ein Gemälde der Kreuzabnahme. Ende des 12. Jahrhunderts wurde zwischen der Apsis und der rechten Absidiole eine kleine Kapelle errichtet. In dieser Kapelle befinden sich der alte tafelförmige Altar aus Marmor und der merowingische Sarkophag (6. Jahrhundert) von Saint Véran.

Fontaine-de-Vaucluse - Seitenschiff Notre-Dame-et-Saint-Véran mit Gemälde der Kreuzabnahme
Fontaine-de-Vaucluse - Kapelle Notre-Dame-et-Saint-Véran mit tafelförmigem Altar aus Marmor

Eine imposante römische Säule aus antiken Marmor steht im südlichen Teil des Chors. Ein Kapitell der Karolingerzeit auf einer Säule stammt aus der Zeit des früheren Tempels.

Eine Kapelle besitzt einen steinernen Nebenaltar auf dem eine Skulptur der Jungfrau mit dem Kind (Vierge à l'Enfant) steht. In einer Nische des Seitenschiffs hängt ein eindrucksvolles schönes Gemälde über einem Seitenaltar.

Fontaine-de-Vaucluse - Nebenaltar Notre-Dame-et-Saint-Véran Jungfrau mit Kind
Fontaine-de-Vaucluse - schönes Gemälde über einem weiteren Seitenaltar

Fontaine-de-Vaucluse - Skulptur Saint Véran besiegt den Drachen Coulobre
Auf dem Grundstück vor der Kirche steht eine Skulptur der Darstellung des durch Saint Véran besiegten Drachens Coulobre.

Nach einer Legende soll der Drachen Coulobre die Bewohner und Tiere des Sorgue Tals bedroht haben.

Der heilige Saint Véran, der im 6. Jahrhundert Bischof von Cavaillon war, soll das Tier viele Tage lang beobachtet haben, und in dem Moment, in dem sich die Kreatur gezeigt hätte, hätte er es mit einem Kreuzzeichen besiegt.

Der Drachen Coulobre wurde durch dieses Zeichen verwundet und flog lange stöhnend bis zu den Alpen ehe er in der Nähe eines Dorfs stürzte. Zu seinen Ehren trägt das Dorf im Queyras den Namen Saint-Véran.
In Fontaine-de-Vaucluse findet KEIN provenzalischer Markt (Marché provençal) statt. Markttage der Provence

In Gordes befindet sich die Abtei Notre-Dame-de-Sènanque. Sie ist einen Besuch wert.

Restaurant Tipp
Restaurant Tipp:
Philip (2023)
Menü 34 Euro
sehr gute Küche