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Pernes-les-Fontaines - Vaucluse


Pernes-les-Fontaines liegt südlich des Mont Ventoux zwischen Carpentras und L'Isle-sur-la-Sorgue im Département Vaucluse der Provence. Pernes-les-Fontaines war von 1125 bis 1320 die Hauptstadt der Grafschaft Comtat Venaissin. Viele prächtige Gebäude und historische Sehenswürdigkeiten stammen aus dieser Zeit.

Pernes-les-Fontaines wird vom Canal de Carpentras und dem Fluss Nesque durchzogen. Im von alten Stadtmauern (Remparts) umschlossenen historischen Zentrum von Pernes-les-Fontaines befinden sich 41 öffentliche Brunnen, die zum Ortsnamen (Fontaines) beitrugen.

Sehenswerte Brunnen tragen die Namen: Fontaine du Gigot (1760), Fontaine de l'Hôpital, Fontaine du Portail-Neuf (1775), Fontaine Reboul (1694), Fontaine des Augustins (1781) und Fontaine du Cormoran (1761).

Blick vom Uhrturm - Pernes-les-Fontaines
Pernes-les-Fontaines, Nesque und Uhrturm

Vom Uhrturm Tour de l'Horloge (Donjon du Château des Comtes de Toulouse) hat man den abgebildeten schönen Blick auf die Kirche Notre-Dame-de-Nazareth, die Ebene des Comtat Venaissin und auf den Berg Mont Ventoux.

Der 1486 erbaute rechteckige Uhrturm (Tour de l'Horloge) war der Bergfried (Donjon) der im 12. Jahrhundert erbauten Burg der Grafen Comtes de Toulouse. Der Uhrturm wurde 1764 mit einem eisernen Campanile ausgestattet. Eine kleine Treppe führt auf eine aussichtsreiche Plattform des Turms.

Das Rathaus Hôtel de Ville wurde 1670 für die Herzöge Ducs de Brancas erbaut, von denen einer Marschall von Frankreich und Botschafter Ludwigs XIV. in Spanien war. Der Brunnen Fontaine de l'Hôtel de Ville stammt aus dem Jahr 1750 und besteht aus einem großen Giebel, an dessen Spitze das Motto der Gemeinde "Dei Gratia Inter Alia Lucet" eingraviert ist.

Uhrturm - Pernes-les-Fontaines
Fontaine de l'Hôtel de Ville - Pernes-les-Fontaines

Wer durch die Gassen der Altstadt (vieille Ville) geht, stellt schnell fest, das sich der Ort den Charakter eines provenzalischen Dorfs erhalten hat. Beim Fremdenverkehrsbüro (Office de Tourisme) erhalten Sie einen Stadtplan, der einen Rundweg zu den historischen Sehenswürdigkeiten beinhaltet.

Sehenswert sind mittelalterliche Gebäude, das Rathaus, der Uhrturm, der Ferrande Turm, die mittelalterlichen Stadtmauern und Stadttore, diverse Brunnen, die überdachte Markthalle und die Kirche Notre-Dame-de-Nazareth.

Vor dem Restaurant Au Fil du Temps steht auf dem Platz Place Louis Giraud der Brunnen Fontaine des Augustins auch Fontaine des Dauphins genannt, der 1781 erbaut wurde. Das Wasser sprudelt aus dem Maul zweier Delfine. Der Giebel des Brunnens trägt einen Gendarmenhut mit dem Wappen der Stadt.

Place Louis Giraud Fontaine des Augustins - Pernes-les-Fontaines
Straße in Pernes-les-Fontaines

Die Augustinerkirche (Église des Augustins) stammt aus dem Jahr 1867 und ist heute unter dem Namen "Centre Culturel des Augustins" ein Kulturzentrum.

Die Kapelle Chapelle Notre-Dame-de-la-Rose wurde 1628 erbaut. Einzig die Fassade stammt noch aus dieser Zeit. Die Kapelle Notre-Dame-de-la-Rose besitzt eine runde Form und hat nur eine Apsis. Das Portal mit doppeltem Eingang wird von einem Giebel überragt, dessen Nische mit einer Statuette geschmückt ist.

Église des Augustins - Pernes-les-Fontaines
Chapelle Notre-Dame-de-la-Rose - Pernes-les-Fontaines

Das ehemalige Haus Hôtel de Vichet wurde im 16. Jahrhundert erbaut und erhielt im 17. Jahrhundert einen schmiedeeisernen Balkon über dem Eingangsportal. Der eiserne Balkon wird von steinernen Balken, die auf Säulen ruhen, getragen. Die schön geschnitzte rechteckige hölzerne Kassettentür ist von dem steinernen Säulenportal eingerahmt.

Das alte Eingangsportal mit der Haus-Nr. 64 besitzt einen ausgedehnten Fries auf Sockeln über der dunklen hölzernen Haustür. Rechts ist noch ein alter Klingelzug zu sehen.

Hôtel de Vichet - Pernes-les-Fontaines
altes Eingangsportal - Pernes-les-Fontaines

Das Kreuz Croix Couverte oder Croix du Boët erinnert an die Übergabe der Schlüssel der Stadt durch Pierre le Boët an Kardinal de Foix am 13. Mai 1433. Neben dem Croix de Beaucaire ist es das einzige überdachte Kreuz, das in der Provence erhalten geblieben ist.

Teile des Gemeindegebietes von Pernes-les-Fontaines gehören zum Regionalen Naturpark Mont-Ventoux.

Tour Ferrande - Porte Saint-Gilles - Villeneuve - Notre-Dame


Der Turm Tour Ferrande, erbaut im 12. Jahrhundert, ist ein quadratisches dreistöckiges Gebäude, das von Zinnen gekrönt wird. Das 3. Stockwerk besitzt noch erste militärische Fresken Frankreichs aus dem 13. Jahrhundert. Die Fresken des Ferrande Turms können besichtigt werden.

Am Fuße des Ferrande Turms befindet sich der Brunnen Fontaine du Gigot. Der Brunnen Fontaine du Gigot besitzt eine Spitze in Form einer Keule.

Turm Tour Ferrande - Pernes-les-Fontaines
Fontaine du Gigot - Pernes-les-Fontaines

Die Altstadt (vieille Ville) besitzt herrschaftliche Häuser und ist seit dem 1. Jahrhundert von einer Stadtmauer (Rempart) umgeben. Die ursprüngliche Mauern wurden im Mittelalter ersetzt. Die mittelalterliche Stadtmauer von Pernes-les-Fontaines wurde durch vier feudale Tore durchbrochen: Porte Saint-Gilles, Porte Villeneuve, Porte Notre-Dame und die zerstörte Porte Neuve.

Das Tor Porte Saint-Gilles wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist das älteste Tor der Stadtmauer. Im Obergeschoss befindet sich noch der Raum, von dem aus das Fallgitter gehandhabt wurde. Der Durchgang ist mit sichtbaren Wandmalereien aus dem 17. Jahrhundert geschmückt.

Vorderseite Porte Villeneuve und Fontaine Villeneuve - Pernes-les-Fontaines
Rückseite Porte Villeneuve - Pernes-les-Fontaines

Das im 16. Jahrhundert erbaute Tor Porte Villeneuve westlich der Altstadt öffnet sich zur Hauptstraße zwischen Carpentras und L'Isle-sur-la-Sorgue. Das Tor Villeneuve wird von zwei runden Türmen eingerahmt und von einem Wehrgang überragt. Links neben dem Tor steht der Brunnen Fontaine Villeneuve, der früher von Moos bewachsen war.

Die Kapelle (Chapelle) Notre-Dame des Abcès steht gegenüber dem Tor Porte Villeneuve. Sie wurde 1580 aufgrund eines Gelübdes gebaut, das gegeben wurde, als die Pest in Pernes-les-Fontaines wütete.

Chapelle Notre-Dame des Abcès - Pernes-les-Fontaines
Innenseite Porte Notre-Dame - Pernes-les-Fontaines

Das imposante nördliche Tor Porte Notre-Dame wurde 1548 in der an der Nesque verlaufenden Stadtmauer erbaut. Das Tor Porte Notre-Dame öffnet sich auf eine Brücke, die von der 1510 erbauten Kapelle Notre-Dame-de-Grace überragt wird. Durch das Tor Notre-Dame erreicht man sowohl die Kirche Notre-Dame-de-Nazareth als auch die Markthallen (Halles).

Die Porte Notre-Dame wird von zwei halbrunden Türmen mit Maschikulis und Wehrgang eingerahmt. Während der Revolution wurde mittig über dem Tor das päpstliche Wappen eingehauen. Die vor dem Tor befindliche Brücke wurde 1945 zerstört und 1951 wieder aufgebaut.

Seitenansicht Porte Notre-Dame - Pernes-les-Fontaines
Vorderseite Porte Notre-Dame - Pernes-les-Fontaines

Nach Durchquerung der Porte Notre-Dame sieht man eine große überdachte Markthalle (Halle couverte), die zwischen 1622 und 1627 erbaut wurde. Sie wurde seinerzeit als Markthalle, im ersten Weltkrieg als Kaserne und bis zur Zerstörung als Kino genutzt.

Die Halle wurde in ihren ursprünglichen Zustand gebracht und wird im Januar für den Trüffelmarkt und für temporäre Ausstellungen gebraucht. Bemerkenswert sind die Drachenkopfschnitzereien am Balkenende und eine Tafel mit den Maßen der Gewichte. Beeindruckend wirkt die unüberwindliche Stadtmauer mit Relikten des Wehrgangs.

Markthalle, Stadtmauer, Fontaine du Cormoran - Pernes-les-Fontaines

Vor der Markthalle steht der Brunnen Fontaine du
Cormoran aus dem Jahr 1761.

Er besteht aus einem achteckigen Becken mit einem
Podest in der Mitte, auf dem ein Kormoran sitzt. Das
Wasser tritt aus vier Macarons aus, die sich auf dem
Pfeiler befinden.
Fontaine du Cormoran - Pernes-les-Fontaines

Kirche Église Notre-Dame-de-Nazareth


Die romanische Kirche (Église) Notre-Dame-de-Nazareth war früher ein Priorat der Abbaye Saint-Ruf d'Avignon und wurde im 11. Jahrhundert erbaut. Nach dem Einsturz des Kirchenschiffs wurde die Fassade und der nördliche Teil der drei Joche im 14. Jahrhundert wieder aufgebaut. 1562 brannte die Kirche Notre-Dame-de-Nazareth nieder.

Jedes Jahrhundert danach hat seine Spuren hinterlassen, indem Kapellen, Öffnungen und Gemälde hinzugefügt wurden. Das Südportal der Kirche Notre-Dame-de-Nazareth ist ein schönes Beispiel für die provenzalische von der Antike inspirierte Romanik.

Kirche Église Notre-Dame-de-Nazareth
Südportal Kirche Notre-Dame-de-Nazareth

Die Kirche hat ein imposantes Erscheinungsbild mit ihrem befestigten Glockenturm, in dem im unteren Bereich unter einer mit einen Rundbogen versehenen Nische eine große Marienstatue steht.

Das Südportal besitzt kannelierte, gefaltete Säulen, die von Kapitellen mit Akanthusblättern überragt werden. Darüber befindet sich ein antikes Gebälk mit Fries, über dem man die Reste eines dreieckigen Giebels erahnen kann.

Das Westportal wurde mit vier Spitzbögen, die auf Säulen auslaufen, im nüchternen gotischen Stil des 14. Jahrhunderts erbaut. In einer Nische über dem Westportal steht eine Statue (Notre-Dame-de-Nazareth?), die von zwei Oculi eingerahmt wird.

Westportal Kirche Église Notre-Dame-de-Nazareth
Kirchenschiff Notre-Dame-de-Nazareth

Das schlichte fünfjochige Kirchenschiff wurde mit einem Spitztonnengewölbe und zwei durch rundbogige Arkaden getrennte Seitenschiffe im 12. Jahrhundert erbaut. Die Arkaden werden von einem umlaufenden Fries mit Pflanzenmotiven und einem Gesims verziert. Eine erhaltene runde Säule mit einem verzierten Kapitell zeigt, wie erhaben die Ausstattung früher war.

Der niedriger als das Kirchenschiff liegende Chor wurde auf einer im 19. Jahrhundert aufgefüllten Krypta errichtet. Der schlichte weiße Hochaltar ist nur mit einer weißen Tischdecke geschmückt. An der Wand hinter dem Chor befindet sich in einer kleinen Nische eine goldene Statue der Jungfrau Maria (Vierge à l'Enfant), die mit einer gelb und rot farbenen Decke zu einem kleinen Kruzifix herunter zeigt.

Fries und Säule mit Kapitell Kirche Église Notre-Dame-de-Nazareth
Chor und Hochaltar Kirche Notre-Dame-de-Nazareth

Die beiden Kapellen, die an die romanische Apsis grenzen, wurden im 15. Jahrhundert hinzugefügt. Der Altaraufsatz Retable de Saint-Éloi in der Kapelle Chapelle Saint-Éloi beeindruckt durch ein großes Gemälde des Heiligen Saint Éloi mit seinem Bischofsstab, das zwischen zwei geriffelten goldenen Säulen mit Kapitellen in einer Wandvertäfelung hängt.

Das Ölgemälde "Vierge à l’Enfant, Saint François Xavier et Saint Fiacre intercesseurs" hängt über einem Altar mit Tabernakel in der Kapelle Chapelle Saint-Fiacre. Der schreinförmig geschnitzte Holzaltar der Kapelle Saint-Fiacre stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Retable de Saint-Éloi Kirche Église Notre-Dame-de-Nazareth
Chapelle Saint-Fiacre Kirche Notre-Dame-de-Nazareth

In der Kapelle Chapelle de Saint-Sébastien et Sainte-Marie Madeleine hängt das ausdrucksstarke Ölgemälde der Kreuzigung von Christus "Cruzification Christ avec Vierge, Saint Jean et Marie Madeleine" über einem hellen Altar mit Tabernakel.

Die schöne blaugrün und golden gehaltene Orgel (Orgue) aus dem 16. Jahrhundert lässt ihre Töne unter den 1000 Jahre alten Gewölben erklingen. Der Spieltisch in Fensterform hat zwei manuelle Manuale (Hauptwerk, 13 Register; Rezitativ, 2 Register) und ein französisches Pedalwerk (2 Register). Die Orgel wurde 1975 restauriert.

Chapelle de Saint-Sébastien et Sainte-Marie Madeleine Kirche Église Notre-Dame-de-Nazareth
Orgel Kirche Notre-Dame-de-Nazareth

Das runde rosenquarzfarbige Taufbecken steht unter einem neuen Gemälde aus dem Jahr 2020 in der Taufkapelle (Baptistère). Vermutlich zeigt das Gemälde Saint Jean Baptiste.

Die Statue von Notre-Dame de Lourdes steht auf einem treppenförmig gebauten Altaraufsatz, der mit Blumenmalereien verziert ist. Auf den Treppenstufen stehen insgesamt sechs Kerzenleuchter.

Taufkapelle (Baptistère) Kirche Notre-Dame-de-Nazareth
Notre-Dame de Lourdes Kirche Notre-Dame-de-Nazareth

Markt (Marché provençal - soir)


Ein großer provenzalischer Markt (Marché provençal) findet samstags von 8 bis 13 Uhr auf dem Platz Place Gabriel Moutte und entlang des Quai de Verdun in Pernes-les-Fontaines statt. Produkte für die provenzalische Küche wie Obst, Gemüse, Oliven, Tapenade, Olivenöl (Huile d'Olive), Honig und Käse sind auf dem Markt erhältlich.

Die Händler bieten außerdem Besteck, Schuhe, Bekleidung und je nach Saison Blumen und Pflanzen an.
Markttage der Provence

Ein Abendmarkt der Produzenten (Marché du soir des Producteurs) findet von April bis August mittwochs von 18 Uhr bis 20 Uhr auf dem Parkplatz Frédéric Mistral in Pernes-les-Fontaines statt. Von September bis Oktober findet der Abendmarkt mittwochs von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr statt.

Quelle:

recensement.patrimoine-religieux.fr/eglises_edifices/84-Vaucluse/84088-Pernes-les-Fontaines/181140-EgliseNotre-Dame-de-Nazareth(anciennecollegiale)
www.pop.culture.gouv.fr/notice/merimee/PA00082113