Roussillon - Sentier des Ocres - Naturpark Luberon
Roussillon liegt auf einer Hügelkuppe umgeben von Gordes und Bonnieux im Naturpark Luberon des Départements Vaucluse der Provence.
Der Weg Sentier des Ocres führt in Roussillon durch ehemalige Ockersteinbrüche und beeindruckt mit ockerfarbiger Landschaft. Die ockerfarbene Landschaft gehört zu den geschützten Gebieten der Grands Sites de France.
Roussillon ist eines der schönsten Dörfer (plus beaux Villages) der Provence. Über kleine Gassen erreicht man die mit Pigmentfarben gestrichenen Häuser. Die Plätze Place de l’Abbé-Avon, Place de la Forge und Place de la Mairie sind gepflegt angelegt.
Vom Place de la Forge vermutet man, dass er der ehemalige Hof des im Jahr 987 gebauten Schlosses (Château de Roussillon) war. Vom Château de Roussillon existieren kaum Reste, nur ein Kalvarienberg (calvaire) wird dem Schloss zugeordnet.
Am Place de la Mairie befinden sich Häuser aus dem 18. Jahrhundert und das Rathaus (Hôtel de Ville). In Roussillon haben sich viele Kunsthandwerker angesiedelt, deren Angebot provenzalische Keramik, Sonnenuhren und Kunstmalereien umfasst.
Die ursprüngliche Kirche (Église) Saint Michel stammt aus dem 11. Jahrhundert und lag innerhalb der Mauern des befestigten Dorfs mit Blick auf das ehemalige Schloss. Die Kirche Saint Michel wurde mehrfach umgestaltet, da sie am Rand einer Felswand steht.
Die Kirchenfassade stammt aus dem 17. Jahrhundert während der Chor im 18. Jahrhundert entstand. Bemerkenswert sind das Taufbecken, die Statue Saint Michel und das Kreuz (Croix).
Der Glockenturm (Beffroi) war das ehemalige Tor des befestigten Orts (Castrum). Der Glockenturm wurde im 19. Jahrhundert renoviert und beherbergt seitdem eine Kirchenglocke.
Die erste Straße auf der linken Seite erlaubt den Zutritt zur alten Stadtmauer, die die beiden Türme verband. Von der Stadtmauer hat man eine schöne Aussicht auf Roussillon und die ockerfarbene Landschaft.
In der Rue du Puits steht eine historische Ölmühle Moulin à Huile, die kostenlos besichtigt werden kann.
Bis zum Jahr 1930 wurden in Roussillon große Ockersteinbrüche betrieben. Der Weg Sentier des Ocres führt als Lehrpfad durch die ehemaligen Ockersteinbrüche. Der Weg des Ockers erschließt die von den Steinbrüchen und von Erosion gebildeten ockerfarbigen Landschaften. Große Hinweistafeln erklären die Entstehung der Landschaft.
Durch den Abbau von Ocker aber auch durch Erosion wurden die Nadeln der Feen (Aiguilles des Fées) und Feenkamine (Cheminées de Fées) auf dem berühmten Weg der Riesen (Chaussée des Géants) ausgebildet. Das Grün der Eichen und Kiefern wirkt in der ockerfarbenen Landschaft des Sentier des Ocres besonders schön mit strahlend blauen Himmel.
Tipp: Von der Aussichtsplattform am Sentier des Ocres hat man einen schönen Blick auf Roussillon. Wer den kostenpflichtigen Weg durch die gigantischen Ockerbrüche geht, sollte Schuhe mit griffigen Sohlen anziehen. Sonniges Wetter ist zu bevorzugen. Besichtigung: ca. 3/4 Stunde zu Fuß hin und zurück, angeleinte Hunde sind erlaubt. |
Gekennzeichnete Wege dürfen nicht verlassen werden, um die Natur zu schützen. Bitte respektieren Sie die Hinweise und genießen Sie die 110 Millionen Jahre alte Mineralienlandschaft. An dieser Stelle hat sich ein Feenkamin oder Feenschornstein (Cheminée de Fée) gebildet.
Ocker ist ein natürliches Pigment welches sich mit dem Sand der Felswände vermischt hat. Die Eisenoxidfarben sind oft orange bis rot, sie variieren jedoch von gelb bis violett. Die mineralische Ockerlandschaft wurde durch die Hand des Menschen und Erosion geprägt. Es ist unter Geldstrafe verboten ockerhaltige Erde mitzunehmen.