Logo Bretagne + Provence | Sehenswürdigkeiten und Tipps

Naturpark der Baronnies provençales


Der regionale Naturpark der Baronnies provençales erstreckt sich zwischen den Départements Drôme und Hautes-Alpes. Der Naturpark beginnt östlich und nördlich des Mont Ventoux in unmittelbarer Nähe der Provence.

Der Naturpark Parc naturel régional des Baronnies provençales besitzt eine Fläche von 1560 Quadratkilometer zu der 86 Kommunen gehören. Der Naturpark Baronnies erstreckt sich westlich von Grignan und Valreas und wird im Südwesten von Vaison-la-Romaine begrenzt. Im Südosten reicht das Gebiet bis nach Sisteron und im Nordwesten bis nach Dieulefit.

Naturpark der Baronnies provençales - Mont Ventoux
Naturpark der Baronnies provençales bei bei Montbrun-les-Bains

Das mediterrane und alpine Klima begünstigt die außergewöhnliche Fauna und Flora im Naturpark der provenzalischen Baronnies. Die Vegetation besteht in der Ebene aus Weinreben, Obstbäumen und Lavendelfeldern. An den Hängen wachsen Olivenbäume, Eichenwälder, Lindenbäume, Wacholder- und Buchsbaumbüsche sowie Ginster.

Die großblättrigen Linden, die nur in den Baronnies provençales wachsen, werden zur Herstellung von hochwertigem Öl und zu einem sanften Parfum genutzt. In den Baronnies wird 75 % der gesamten Lindenblütenproduktion Frankreichs geerntet. Sehenswerte Dörfer des Naturparks Baronnies provençales sind: Montbrun-les-Bains, Buis-les-Baronnies, Reilhanette und Sainte-Jalle.

Gorges d'Ubrieux - Méouge - Route des Princes d'Orange


Ungefähr 3 km von Buis-le-Baronnies entfernt erstreckt sich die von der Ouvèze gebildete Schlucht Gorges d'Ubrieux. Die Ubrieux Schlucht ist über einen Wanderweg oder mit dem Auto über die Landstraße D 546 erreichbar.

Passage d'Hannibal - Gorges d'Ubrieux
Gorges d'Ubrieux

Die Schlucht Gorges d'Ubrieux soll auf der Passage d'Hannibal (Hannibals Alpenüberquerung) durchquert worden sein. Der Fluss Ouvèze wird auf einer Seite von steilen Felswänden begrenzt. Mikroalgen hinterlassen hier dunkelgraue Streifen auf dem gelblichen Felsgestein.

Die Schlucht ist eine klassifizierte Naturstätte (Site naturel classé). Entspannen Sie sich am Wasser oder klettern Sie auf die Felsen der Umgebung.

Gorges d'Ubrieux
Mikroalgen Gorges d'Ubrieux

5 km von Laragne entfernt verbindet eine kleine Straße die Orte Barret sur Méouge und Châteauneuf de Chabre. Der türkisfarbene Fluss Méouge hat auf dieser Strecke die Schlucht Gorges de la Méouge gebildet. Durch Erosion wurden Felsbrocken zu Klippen, Kalktuffen und Kieselstränden. Das Wasser der Méouge fällt kaskadenartig über diese Klippen und hat mit der Zeit Strudel und Wasserlöcher gebildet.

In der Méouge Schlucht entdecken Sie die gut erhaltene romanische Brücke von Pontet mit drei Bögen sowie Reste einer im 14. Jahrhundert erbauten Mühle (Moulin), die 1901 von einem Hochwasser weggespült wurde. Zwei Mauern mit Toren sind Überreste vom 1948 zerstörten Bau eines kleinen Stausees (Plan d'Eau, Barrage).

Die Schlucht Gorges de la Méouge wirkt nach dem Winter und im Frühjahr durch den erhöhten Wasserdurchfluss besonders beeindruckend. Im Sommer dümpelt das Wasser nur so dahin und eignet sich hervorragend für ein erfrischendes Wasserbad.

Die Wanderroute "Le Banc du Bouc" führt in ca. 1 Stunde von der romanischen Brücke in einer kleinen Schleife balkonartig entlang des Flusses und umgeht eine Bank des Ziegenbocks (Banc du Bouc) genannte Stelle. Einige Passagen der Wanderung sind schwindelerregend und vorsichtig zu passieren. Die Méouge Schlucht ist ein Natura 2000 Gebiet.

Straße Gorges de la Méouge
Gorges de la Méouge - Bild von claude05alleva auf pixabay

Die Route des Princes d'Orange (Straße der Fürsten von Oranien) erschließt eine landschaftlich schöne Strecke durch den Naturpark der Baronnies provençales. Die Route des Princes d'Orange verbindet die Stadt Orange im Rhônetal durch die Täler der Ouvèze und des Cléans bis nach Eyguians im Buëch-Tal.

Auf einer Länge von 107 km überquert die Route des Princes d'Orange von Orange aus die Orte Rasteau, Vaison-la-Romaine, Buis-les-Baronnies, Laborel, Sainte-Colombe und Orpierre. Es wird angenommen, dass Hannibal 218 vor Christus bei der Überquerung der Alpen über die hier vorhandene gallorömische Straße zog. Vom 14. bis zum 18. Jahrhundert verband die Route das Fürstentum Oranien mit der Baronnie Orpierre.

Route des Princes d'Orange - auf dem Weg zum Col de Perty
Route des Princes d'Orange - Col de Perty

Die Route des Princes d'Orange führt über den 1302 Meter hohen Col de Perty. Auf dem Col de Perty gibt es einen kleinen Weg zu einer Orientierungstafel (10 Min. hin und zurück). Auf der gegenüberliegenden Seite leiten uns Wegspuren den Hang hinauf, von dem man eine schöne Aussicht genießt (30 Min. hin und zurück).

Kapelle Notre-Dame de la Consolation - Château d'Aulan


Im Dorf Pierrelongue steht auf einer 25 Meter hohen Felsnase die 1894 bis 1905 erbaute Kapelle (Chapelle) Notre-Dame de la Consolation. Die Kapelle ist über 75 Stufen einer monumentalen Treppe mit Balustrade erreichbar. Die kleine Kapelle besitzt ein dreijochiges Kirchenschiff, das von einem Kreuzgewölbe bedeckt wird und in einer halbkuppelförmigen Apsis endet.

Kapelle Notre-Dame de la Consolation
Treppe zur Kapelle Notre-Dame de la Consolation

Im Inneren der Kapelle befindet sich eine Krypta, in der das Grab des Abtes Abbé Pascaly aufbewahrt wird. Die Krypta beherbergt ein Museum für sakrale Kunst, in dem man schöne Goldschmiedearbeiten und andere religiöse Gegenstände entdecken kann.

Die Kirchturmfassade besteht aus drei Ebenen. In der unteren Hälfte besitzt sie eine Vorhalle, die den Eingang zur Kapelle markiert. Die erste und zweite Ebene wird durch Ochsenaugen durchbrochen. Auf der dritten Ebene befindet sich der Glockenturm, der von einem Metallkreuz gekrönt ist.

Kuriose Sehenswürdigkeiten in der Kapelle Notre-Dame de la Consolation sind: der von Herzogin Duchesse d'Uzès gestiftete Altar, der Kreuzweg der die Wände des Kirchenschiffs säumt und das bemalte Basrelief des Hochaltars, das die Erscheinung der Jungfrau Maria vor den Seelen des Fegefeuers darstellt.

Seitenansicht Statue der Jungfrau Kapelle Notre-Dame de la Consolation
Statue der Jungfrau Kapelle Notre-Dame de la Consolation

Vor dem Eingang der Kapelle befindet sich am Ende der Treppe eine beeindruckende große bronzene Statue der Jungfrau mit dem Kind. Das Kunstwerk stellt Maria dar, die das Jesuskind auf ihren Armen hält und es der Welt zu präsentieren scheint. Die Statue wurde 1907 von der Herzogin von Uzès gestiftet.

Der Unterhalt der Kapelle wird durch den Verein Association Culturelle de la Sauvegarde de la Chapelle organisiert, der geführte kostenpflichtige Besichtigungen und Veranstaltungen durchführt. Bei meinem Besuch war die Kapelle geschlossen.

Das Château d'Aulan befindet sich in der Nähe von Montbrun-les-Bains im Naturpark Baronnies. Die als Château fort gebaute Burg wurde am Zugang der Schlucht Gorges du Toulourenc im 12. Jahrhundert auf einem Felsvorsprung erbaut.

Château d'Aulan


Nach mehreren Zerstörungen und Wiederaufbauten
wurde das heutige Château d'Aulan um 1933 erbaut
und 1950 unter Denkmalschutz gestellt.
Kapelle Château d'Aulan

Als einziges bewohntes Privathaus in den Baronnies, das für Besichtigungen geöffnet ist, bietet die Burg den Rahmen für zahlreiche Familientreffen und gelegentliche kulturelle Veranstaltungen, die der Öffentlichkeit zugänglich sind.

Château d'Aulan beherbergt viele Kunstobjekte, darunter eine spanische Pietà aus dem vierzehnten Jahrhundert, ein Werk von Mignard und ein Gemälde von Joseph Siffrein Duplessis. Außerdem präsentiert das Château d'Aulan Erinnerungsstücke aus dem zweiten Kaiserreich.

Château d'Aulan
Château d'Aulan

Château d'Aulan ist täglich von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr für Führungen geöffnet. Vom 1. Juli bis 31. August ist die Burg sonntagmorgens geschlossen.

Lavendelfeld bei Aulan

An der Abzweigung zum Château d'Aulan haben wir geparkt und auf einem Forstweg einen Spaziergang unternommen.

Der Weg führte an vielen Lavendelfeldern vorbei. Der Streifen neben der Fahrspur war üppig mit Büschen bewachsen. Plötzlich blieb unser Hund, Dackel Leo, stehen und streckte die Hundenase nach oben. Der Schwanz zeigte steil nach oben, was soviel wie Vorsicht, Achtung ! bedeutet.

Ehe wir uns genauer umsehen konnten, stürmte ein Wildschwein links aus dem Gebüsch und verschwand über das freie Feld - Gott sei Dank, nicht in unsere Richtung !

Von dem Geschehen gibt es leider kein Foto. Die Sicherheit ging vor - was hätten wir gemacht, wenn das Wildschwein auf uns zu gerannt wäre?

Der Vorfall ist nur ein kleiner Hinweis darauf, dass in diesem unberührten Tal mit Wild gerechnet werden muss.

Quellen:

www.sisteron-buech.fr/fr/j-aime-provence/visite-6-merveilles/gorges-meouge
www.baronnies-tourisme.com/patrimoine-culturel/chapelle-notre-dame-de-la-consolation/
chateau-aulan.fr/une-histoire/