Das Plateau d'Albion ist ein weites karstiges Hochland in durchschnittlich 850 Meter Höhe im Südosten Frankreichs. Es erstreckt sich über die Départements Vaucluse, Drôme und Alpes-de-Haute-Provence. Das Hochland verbindet den Mont Ventoux mit dem Berg Montagne de Lure.
Das Plateau d'Albion ist im Juli und August von blühenden Lavendelfeldern durchzogen. Die genauen Zeiten der Lavendelblüte sind vom Wetter abhängig.
Sieben Kommunen haben sich auf dem Plateau d'Albion angesiedelt: Sault, Aurel, Saint-Christol und Saint-Trinit im Département Vaucluse, Ferrassières im Département Drôme sowie Revest-du-Bion und Simiane-la-Rotonde im Département Alpes-de-Haute-Provence.
Auf dem Plateau d'Albion waren bis 1996 Atomraketen der französischen Streitkräfte stationiert. Die militärischen Installationen erstreckten sich bei Lagarde-d'Apt.
Nach Zerstörung der Raketen wurde die Mehrheit der gebrauchten Silos vermauert. Eines der Silos wurde in ein astronomisches Observatorium umgewandelt. Außerdem hat das nationale Amt für Luft-und Raumfahrt, Studien und Forschung einen Radarempfänger installiert.
Der Radarempfänger wurde aufgestellt, um amerikanische und chinesische Spionage-Satelliten aufzuspüren. Er ist zur Zeit das einzige operative Satelliten-Überwachungssystem in Westeuropa. Nur Russland und die Vereinigten Staaten besitzen Systeme dieser Art.
Das Plateau d'Albion besitzt das Klima der Südalpen und ist neben Ackerflächen reich bewaldet. Zu Füßen der Bäume und Sträucher wie Eichen, Buchen, Espen, Pinien, Kastanien, Besenginster und Besenheide wachsen Pilze wie der echte Reizker, Pfifferlinge und Steinpilze im Überfluss. Wildkräuter wie Thymian und Lavendel sowie Zistrosen, Acker-Gelbstern, Adonisröschen und Ackergräser prägen die Landschaft.
Auf dem Plateau d'Albion wird auf 4500 Hektar echter Lavendel angebaut. Die Schaf- und Ziegenzucht, der Anbau von Getreide sowie die Herstellung von Honig sind ein weiterer Wirtschaftszweig der Bauern.
AOC Banon - Schweinefleisch Porc du Ventoux
Der Banon AOC, ein aus Ziegenmilch hergestellter Rohmilchkäse, wird in allen Kommunen des Plateau Albion hergestellt. Der Banon ist ein Weichkäse mit natürlicher Rinde.
Der Ziegenkäse wird nach dem Schöpfen mit Esskastanienblätter umwickelt, die von Bastbändern gehalten werden. Der Banon ist der einzige AOC Käse der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur.
Unter dem Gütezeichen "Porc du Ventoux" (Schweinefleisch vom Ventoux) wird das Fleisch der Schweine vermarktet, die in freier Natur auf einer Höhe von 800 bis 1000 Meter rund um den Mont Ventoux aufgewachsen sind. Die Produktionszone liegt östlich von Sault auf dem Plateau d'Albion. Die Schweine werden zu 70 % mit Getreide und zu 30 % mit Hülsenfrüchten ernährt.
Sault - Kirche Notre-Dame-de-la-Tour - Markt (Marché provençal)
Das Dorf Sault befindet sich in 765 m Höhe auf einem Felsvorsprung am Rand des Plateau d'Albion. Sault liegt östlich des Mont Ventoux und nordöstlich der Berge Monts de Vaucluse. Sault ist Teil des regionalen Naturpark Parc naturel régional du Mont Ventoux.
In der Metzgerei (Boucherie) von Yves und Virginia Butcher werden Wurstwaren und Schinken aus Schweinefleisch vom Ventoux (Porc du Ventoux) hergestellt und verkauft. Eine Spezialität ist der Lammschinken. Bei André Boyer gibt es süße Spezialitäten wie Nougats, Biscuits und Calissons de Provence zu kaufen.
Sault beeindruckt mit mittelalterlichen Hausfassaden und Renaissancefassaden mit Sprossenfenstern. Die große Straße (grande Rue) ist die längste Straße von Sault und begrenzt die Stadtmauer (Rempart). Sie verbindet die Porte Saint-Anne mit dem Place du Plan d'Aurel und der Porte Royale.
In einem schönen Wohnviertel der Stadt befindet sich das Hôtel de la Broussière aus dem 18. Jahrhundert. In der alten restaurierten Mühle Moulin des Aires hat sich die Bibliothek eingerichtet.
Der abgebildete Brunnen (Fontaine) stammt aus dem Jahr 1869 und steht vor der Kirche Notre-Dame-de-la-Tour. Die Rue des Esquiches Mouches ist eine besonders enge Straße, die an der Stadtmauer entlangführt und die Porte des Aires mit der Porte Royale verbindet.
In der Rue de la Porte royale befindet sich die "königliche Tür" (Porte royale) aus dem 17. Jahrhundert, die nach einem Besuch von König Karl 1. von Anjou so benannt wurde. Karl 1. war König der Provence und von Neapel.
Die romanische Kirche (Église) Notre-Dame-de-la-Tour, auch Église de Saint-Sauveur genannt, wurde Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut. Der Glockenturm und das Hauptportal wurden im 14. Jahrhundert errichtet.
Das Hauptportal besitzt drei Rundbögen, die sich auf Säulen mit Blattwerk-Kapitellen stützen. Über den drei Rundbögen erhebt sich auf dem Mauerwerk ein zusätzlicher halbrunder Bogen. Ein Occulus überragt das Hauptportal. Das nördliche Seitenschiff wird durch eine Tür aus dem 17. Jahrhundert betreten.
Das dreijochige Kirchenschiff ist mit einem Spitztonnengewölbe bedeckt, das von Säulen getragen wird, die von Blatt-Kapitellen gekrönt werden. Arkaden und Pfeiler begrenzen das Langhaus, das nördliche Seitenschiff und den Chor. Das Seitenschiff ist mit einem Kreuzrippengewölbe gedeckt.
Das rechteckige Chorjoch ist teilweise romanischen Ursprungs. Der mit Chorgestühl (Stalles) ausgestattete Chor ist dunkel holzvertäfelt. Der Hochaltar (Maître-Autel) steht auf einem Marmorsockel. Der truhenförmige Altar aus weißem Holz ist mit fünf vergoldeten Heiligenstatuen verziert.
Das abgebildete rechte Foto zeigt das Nordschiff vom Querschiff aus gesehen. An der Wand hängt ein Gemälde der Pietà. Die Pietà stellt die Jungfrau Maria dar, die den Leichnam Jesu nach seiner Kreuzigung in ihrem Schoß hält.
Im südlichen Arm des Querschiffs befinden sich der Altar und Altaraufsatz Retable de Saint Sacrement aus dem 19. Jahrhundert. Eine bunte Statue von Notre-Dame de la Tour überragt den Altaraufsatz der Kapelle im nördlichen Seitenschiff.
Das an der Kirchenwand befestigte halbrunde Taufbecken (Fonts baptismaux) aus Marmor stammt aus dem 19. Jahrhundert. Es ist mit einer hölzernen Abdeckung ausgestattet. Eine Statue von Notre-Dame de Lourdes steht auf einem Sims an einer Arkade des Kirchenschiffs.
Der provenzalische Markt (Marché provençal) findet jeden Mittwoch von 8 Uhr bis 12.30 Uhr auf der Rue Portes des Aires und den Gassen in Nähe der Kirche Notre-Dame-de-la-Tour in Sault statt. Je nach Saison bieten bis zu 50 Händler ihre Waren an.
Das Angebot reicht von Obst, Gemüse, Lebensmittel aus Eigenvermarktung, biologische Produkte bis zu Kleidung, Küchenutensilien, Möbel und Spielzeug. Markttage der Provence