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Steilküste Falaises d'Étretat - Alabasterküste - Normandie


Die Côte d'Albâtre (Alabasterküste) besitzt zahlreiche Kreidefelsen, deren bekannteste an der Steilküste von Étretat stehen. Die bis zu 100 Meter hohen Kreidefelsen ragen aus dem Meeresspiegel heraus und werden von den nagenden Wellen des Meeres angegriffen. Die Alabasterküste befindet sich im Département Seine-Maritime in der Haute Normandie.

Sehenswerte Orte wie Le Havre, Fécamp, Dieppe und Le Tréport liegen an der 120 km langen Alabasterküste. Die Steilküste Falaises d'Étretat gehört zu den bedeutenden Landschaften Frankreichs (Grands Sites de France).

Kreidefelsen von Étretat


Die Kreidefelsen (Murs de Craie) an der Steilküste Falaises d'Étretat haben eine Höhe von 75 Meter (Falaise d'Aval). Die Felsen von Étretat bestehen aus weißer Kreide und Feuerstein. Ein unterirdischer Fluss und die maritime Erosion haben natürliche Felsformationen entstehen lassen. Gut angelegte breite Wanderwege führen zu den sehenswerten Kreidefelsen.

Wanderung an der Alabasterküste: Steilküste (Falaises d'Étretat)
Für die Besichtigung der Aussichtspunkte einschließlich Rückweg sollte man ca. 3 Stunden einplanen. Der Weg ist der Sonne ausgesetzt und für Familien und Hunde geeignet. Um den Höhenunterschied zu überwinden, sind einige Treppenstufen zu überwinden.
Gesamtanstieg 79 Meter: Gesamtabstieg 61 Meter (Wanderweg)

Porte d'Aval - Aiguille d'Aval - Trou à l'Homme


Im Westen von Étretat befinden sich die Porte d'Aval und die Aiguille d'Aval. Die Porte d'Aval oder Arche d'Aval ist ein natürlicher Brückenbogen. Die davor stehende 55 Meter hohe Felsnadel ist die Aiguille d'Aval. Von den Felsen bei der Porte d'Aval hat man einen schönen Blick auf die Porte d'Amont.

Alabasterküste - Steilküste Falaises d'Étretat
Alabasterküste - Porte und Aiguille d'Aval - Falaises d'Étretat

Das Mannsloch (Trou à l'Homme) ist eine Grotte in der Felswand neben der Porte d'Aval. Der Name der Grotte geht auf folgende Legende zurück:

1792 erlitt ein schwedisches Schiff an der Küste von Étretat Schiffbruch. Aufgrund dieser Katastrophe ertranken alle Matrosen. Die Leichen wurden am Strand gefunden. Einen Seemann fand man am Felsrand des Mannslochs (Trou à l'Homme). Er hatte in der Grotte 24 Stunden ausgeharrt und überlebt. Die Grotte heißt seitdem Trou à l'Homme.

Die Grotte Trou à l'Homme ist über Felsen bei Ebbe zugänglich. Ein Tunnel in der Grotte verbindet den Strand von Étretat mit dem Strand Plage de Jambourg.

Alabasterküste - Mannsloch Trou à l'Homme Porte d'Aval - Étretat
Alabasterküste - Mauerreste Austernkultur - Étretat

Im 18. Jahrhundert züchtete und veredelte die Stadt Étretat Austern (Huîtres) für Königin Marie-Antoinette von Österreich. Die Austernkörbe wurden über Nacht nach Versailles geliefert, wo sie am Morgen frisch verzehrt wurden. Mauerreste der früheren Austernkultur sieht man bei Ebbe am Fuß der stromabwärts gelegenen Falaise d'Aval.

Guy de Maupassant sagte, das Tor Porte d'Aval gleicht einem Elefanten, der seinen Rüssel in das Wasser taucht. Auf diesem Foto kann man erkennen, dass diese Aussage zutrifft. Die Aiguille d'Aval ist ein durch Erosion abgetrenntes Relikt der Steilküste Falaise d'Aval.

Alabasterküste - Porte oder Arche d'Aval - Étretat
Alabasterküste - Felsnadel Aiguille d'Aval - Étretat

Chambre des Demoiselles - La Manneporte - Pointe Courtine


Wer zur Porte d'Aval geht, kommt an mehreren Felstürmen vorbei. Ein Felsturm wird durch einen Brückenzugang zu einem Zimmer erschlossen. Der Legende nach handelt es sich um das "Zimmer der Fräulein" (Chambre des Demoiselles).

Die Legende: Drei hübsche Schwestern widersetzten sich den Annäherungsversuchen des Gutsherrn Seigneur de Fréfossé. Bei einem Ausflug auf die Klippen stellte er den jungen Mädchen nach. Erschrocken flohen die Damen in eine Spalte der Kreidefelstürme und verbrachten dort die Nacht. Am nächsten Tag stellten Sie fest, dass der Ausgang von Herrn Fréfossé blockiert worden war.

Drei Tage später starben die jungen Damen in ihrem Gefängnis. Am Tag ihres Todes sah eine Frau am Strand drei weiße Tauben zum Himmel aufsteigen. Die Geister der Jungfrauen sollen der Legende nach immer noch abends und bei nebligem Wetter um das Zimmer Chambre des Demoiselles herumziehen.

Alabasterküste - Zugang Chambre des Demoiselles - Étretat
Alabasterküste - Falaise d'Aval - Étretat

Von der felsigen Anhöhe vor dem Zimmer Chambre des Demoiselles haben Sie einen schönen Blick auf die Steilwände der Falaises d'Étretat und den dahinter liegenden Strand.

La Manneporte ist ein breiterer Kreidefelsbogen als die Porte d'Aval. La Manneporte befindet sich hinter der Porte d'Aval am Ende des Strands Plage de Jambourg. Hinter la Manneporte befindet sich der Aussichtspunkt Pointe de la Courtine. Die Pointe de la Courtine ist leicht vom Strand Plage du Tilleul zu erreichen.

Alabasterküste - La Manneporte - Étretat
Alabasterküste - Kreidefelsen und Pointe de la Courtine - Ètretat

Vom Strand Plage du Tilleul geht man durch einen kleinen Tunnel der sich Schlüsselloch (Trou de Clé) nennt in eine weite runde Bucht namens petit Port. In der Mitte der Bucht befinden sich kleine Quellen, die wasserfallartig über die Klippen stürzen, es sind die Pisseuses.

Falaise - Porte d'Amont - Notre-Dame-de-la-Garde - Monument


Östlich von Étretat liegt die 74 Meter hohe Steilküste Falaise d'Amont. Die Falaise d'Amont wurden früher wegen der weißen Kreidefelsen Falaise du Blanc-Trait genannt. Das Tor Porte d'Amont ist das kleinste der drei Felsentore von Étretat.

Alabasterküste - Falaise und Porte d'Amont - Étretat
Alabasterküste - Falaise und Porte d'Amont - Étretat

Auf dem Plateau oberhalb der Falaise d'Amont steht die neugotische Kapelle (Chapelle) Notre-Dame-de-la-Garde. Die 1950 erbaute Kapelle (Chapelle) Notre-Dame-de-la-Garde ist eine Rekonstruktion der Heiligen Jungfrau (Saint Vierge) gewidmeten Kapelle aus dem Jahr 1854. Der neugotische Baustil zeichnet sich vor allem durch das schiffförmige Kirchenschiff aus. Notre-Dame-de-la-Garde ist die Schutzpatronin der Seeleute.

Alabasterküste - Falaise und Rückseite Porte d'Amont - Étretat
Alabasterküste - Kreidefelsen Falaise d'Amont - Étretat

Die Steinsilhouette der Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde besitzt ein schiefergedecktes Dach und eine Quadersteinfassade, die mit fischköpfigen Wasserspeiern verziert ist. Der erhöht stehende Altar stellt einen Gegensatz zur tiefer gelegenen Sakristei dar. Die bunten Kirchenfenster vom Atelier Degusseau wurden 1964 eingebaut.

Da die Natur auf der Falaise d'Amont renaturiert wird, wurde der Parkplatz an der Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde geschlossen. Gebührenpflichtige Parkplätze stehen unterhalb am Bahnhof (Gare siehe Karte) zur Verfügung.

Alabasterküste - Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde - Étretat
Alabasterküste - fischköpfiger Wasserspeier Notre-Dame-de-la-Garde und Monument Nungesser et Coli - Étretat

Das auf der Steilküste Amont aufgestellte Monument Nungesser et Coli wurde zu Ehren der Piloten errichtet, die 1927 versuchten, den Nordatlantik an Bord des Flugzeugs l'Oiseau blanc zu überwinden. Das Monument stellt einen 24 Meter hohen Pfeil mit einer Neigung von 60 % dar.

Bei der Fahrt in die Bretagne überquert man die Normandiebrücke und kann einen Zwischenstopp im sehenswerten Ort Honfleur machen. In Honfleur ist samstags Markt und es kann schwierig sein, einen Parkplatz zu finden.