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Aber Benoit - Wrac'h - Phare de l'Île Vierge - Ildut


Beeindruckende Landschaften hinterlassen die der Tide ausgesetzten Flussmündungen der Aberküste (Côte des Abers). Die 65 km lange Aberküste (Côte des Abers), auch Küste der Legenden (Côte des Légendes) genannt, erstreckt sich von Plouescat bis Plougonvelin des Départements Finistère der Bretagne (Karte Aberküste).

Benoit, Wrac'h und Ildut sind Flüsse des Pays de Léon der Bretagne. Die Aber Benoit, Wrac'h und Ildut sind so genannte "Rias". Ein Ria ist eine Küstenform, die durch Eindringen des Meeres in ein Flusstal und dessen Nebentäler entstanden ist. Die Ria wird in der Bretagne "Aber" genannt.

Die Mündungsbereiche der Aber Benoit, Wrac'h und Ildut werden durch die Gezeiten beeinflusst. Die 31 km lange Flussmündung Aber Benoit befindet sich zwischen der von Aber Wrac'h und Aber Ildut.

Aber Benoit
Aber Benoit Saint-Pabu

Der Benoit entspringt nördlich des Hafens von Brest und mündet zwischen Saint-Pabu und Landéda in das Mer d'Iroise. Der charmante Hafen von Saint-Pabu beeindruckt mit kleinen Steinhäusern am Ufer, weißen Sandstränden und kleinen bunten Fischerbooten. Bei Ebbe erscheinen die in der Flussmündung liegenden kleinen felsigen Inseln größer.

Die 33 km lange Flussmündung Aber Wrac'h ist die wichtigste der drei Rias im Norden des Finistère. Der Wrac'h entspringt im Gemeindegebiet von Trémaouézan (nördlich von Landerneau) und mündet zwischen Landéda und Plouguerneau in die Keltische See (Mer celtique). Der Aber Wrac'h ist bei dem Weiler Paluden nicht mehr schiffbar.

Die Inseln in der Wrac'h Mündung tragen die Namen Île Cézon, Wrac'h, Stagadon, Venan und Vierge. Auf der Insel Île Wrac'h steht der gleichnamige Leuchtturm Phare de l'Île Wrac'h. Die Insel Wrac'h ist bei Ebbe zu Fuß erreichbar.

Aber Wrac'h bei Paluden
Aber Wrac'h

Ungefähr 1,4 km vor Plouguerneau befindet sich die Jungferninsel Île Vierge mit dem Leuchtturm Phare de l'Île Vierge im Aber Wrac'h. Zusammen mit dem Leuchtturm Lanvaon beleuchtet der Phare de l'Île Vierge die viel befahrene Einfahrt in den Ärmelkanal. Einen schönen Blick auf den Leuchtturm hat man von der Pointe du Castel Ac'h.

Blick von der Pointe du Castel Ac'h
Blick von der Pointe du Castel Ac'h

Auf der Insel Île Vierge stehen zwei Leuchttürme. Der alte Leuchtturm (ancien Phare) wurde 1842 bis 1845 als viereckiger Turm auf einem zweistöckigem Gebäude gebaut. Die Reichweite des 33 Meter hohen alten Leuchtturms betrug 14 Seemeilen. Der ancien Phare ist nicht mehr in Betrieb. Lediglich das Nebelhorn (1200 Watt) wird noch genutzt.

Der aktuelle Leuchtturm Phare de l'Île Vierge ist mit 82,5 Meter der höchste Leuchtturm Europas (le plus haut Phare d'Europe) und der höchste Quaderstein-Leuchtturm der Welt (le plus haut Phare en Pierre de Taille du Monde). Der Leuchtturm Phare de l'Île Vierge wurde von 1897 bis 1902 aus Kersanton-Granit gebaut. Das Leuchtfeuer bringt alle 5 Sekunden einen Blitz und hat eine Reichweite von 52 km.

Leuchtturm Phare de l'Île Vierge und ancien Phare

Der Phare de l'Île Vierge wurde als dreischaliger Turm
aus Bruchsteingranit auf einem Steinsockel erbaut.

Er ist außen kegelstumpfförmig und innen zylindrisch
und wird von einer großen Laterne gekrönt.
Leuchtturm Phare de l'Île Vierge und ancien Phare

Der Phare de l'Île Vierge wurde im gewendelten Treppenhaus mit 12500 Opalfliesen verkleidet. 360 steinerne Stufen und 32 eiserne Stufen führen auf die Plattform des Turms. Seit 2010 arbeitet der Leuchtturm der Jungferninsel vollautomatisch. Eine Besichtigung des Leuchtturms ist möglich. Die Vedettes des Abers bieten vom der Pointe du Castel Ac'h Bootsfahrten zur Île Vierge an.

Der Aber Ildut ist die südlichste, die kürzeste (3,5 km ) und die schmalste Ria. Der Aber Ildut entspringt bei Plouzané und mündet bei Lanildut in die keltische See. Keltische See wird der Teil des Atlantischen Ozeans genannt, der an den Süden von Irland, die beiden südwestlichen Spitzen Großbritanniens und die Westküste der Bretagne reicht.

In der Nähe des Aber Ildut befindet sich die Pointe de Cleguer. Auf unserem Spaziergang haben wir dort diesen außergewöhnlichen Felsen mit Namen Hut des Napoleon (Chapeau de Napoléon) gesehen.

Aber Ildut
Chapeau de Napoléon Pointe de Cleguer

In der Nähe des Aber Ildut befindet sich der kleine Hafen Port de Mazou in Porspoder. Der kleine Hafen Port de Mazou ist mit dem Hafen Gwin Zégal in Plouha (Côtes-d'Armor) einer der letzten originellen Häfen mit sechs bis acht Meter hohen Holzpfählen, die vertikal aus dem Meeresboden ragen. Die Holzpfähle werden zum Festmachen der Boote verwendet.

Roches d'Argenton, Trémazan, Halbinsel Saint-Laurent


Hinter Porspoder bezaubert die von vielen Felsen durchsetzte Aberküste mit den Felsen Roches d'Argenton, Roches de Portsall und de Trémazan. Die Straße zwischen Argenton und Portsall wird als Route touristique bezeichnet. Portsall ist ein Ortsteil von Ploudalmézeau.

Die 7 km von Ploudalmézeau entfernte Gemeinde Landunvez umfasst die Orte Argenton und Kersaint. Die Küstenlinie von Landunvez verläuft über die Felsen Roches d'Argenton bis zur Insel Île d'Yoc'h und der Halbinsel Presqu'île du Vivier. Die Küste von Landunvez ist sehr zerklüftet und hat verschiedene Landzungen mit malerisch geformten Felsen und Buchten mit Stränden.

Roches d'Argenton
Bucht Portsall

Zu den Roches d'Argenton zählen diverse kleine Inseln, von denen eine den Leuchtturm Phare du Four trägt. Besonders eindrucksvoll wirkt die Brandung von Portsall und Landunvez bei auflandigem Wind und Flut. Der von Felsen, Untiefen und Riffen durchsetzte Atlantik besitzt einen starken Tidenhub und große Strömungen.

Vor der Bucht Baie de Trémazan stehen unzählige kleine Leuchttürme und Seezeichen im Meer, um Felsen und Hindernisse zu markieren. Die Navigation ist für Schiffe in diesem Gebiet sehr schwierig. Vor Portsall lief am 1978 der Öltanker Amoco Cadiz auf Grund und hinterließ 300 Kilometer Umweltverschmutzung. An das Tankerunglück erinnert der als Denkmal und Mahnmal aufgestellte Anker der Amoco Cadiz in Portsall.

Pointe de Landunvez
Pointe de Landunvez

Kurz hinter der Pointe de Landunvez lohnt es sich, auf einem Parkplatz an der D 127 anzuhalten. Eine Besichtigung der Pointe de Landunvez ist zu empfehlen, da hier große bizarr geformte Felsgebilde aus Granit zu entdecken sind. Danach geht man ein Stück des GR 34 Wanderwegs "Circuit de Trémazan" entlang der Küste bis zur Chapelle de Saint-Samson.

Wer Zeit hat, kann den GR 34 bis zum Port de Trémazan weitergehen. Der Wanderweg führt abwechslungsreich an der von Felsen durchsetzten Aberküste entlang zu den imposanten Felsen Rocher de Trémazan.

Circuit de Trémazan
Rocher de Trémazan

Bei einem einstündigen Spaziergang über die unbewohnte Halbinsel Presqu'île Saint-Laurent hat man einen schönen Blick auf die raue Küste, den Leuchtturm Phare du Four und auf interessante Felsformationen. Oberhalb des Strands Plage des Dames sind wir den rechten rot-weiß gekennzeichneten Weg gegangen und auf dem linken Weg zurück gekommen.

Halbinsel Saint-Laurent Blick auf den Ort
Halbinsel Saint-Laurent Küstenblick

Nach etwa 10 Minuten sieht man große eigenwillig geformte Felsen auf einer kleinen Anhöhe. Vom "Dolmen de Beg-ar-Vir" an der nördlichsten Anhöhenspitze sind nur noch einige Felsen übrig. Sicherlich wurde der Dolmen auf der Rückseite wegen Einsturzgefahr zugemauert. Der Leuchtturm Phare du Four steht auf einer Granitinsel, die sich etwa zwei Seemeilen von der Halbinsel Saint-Laurent entfernt aus dem Meer erhebt.

Halbinsel Saint-Laurent zugemauerter Dolmen de Beg-ar-Vir
Halbinsel Saint-Laurent Phare du Four

Zwischen zahlreichen Felsen geht man an der Küste entlang über die Halbinsel Presqu'île Saint-Laurent. Ein breiterer Weg führt zu einer kleinen Bucht mit zahlreichen Kieselsteinen. Im Hintergrund der Bucht sieht man auf den Phare du Four.

Halbinsel Saint-Laurent
Halbinsel Saint-Laurent Wanderweg

Kurz vor dem Ende der Halbinsel stehen die aufrechten Steine "Cromlech Pors-an-Toullou et Ar-Verret". Die abgebildete kleine Bucht wird für Wassersport genutzt. Bunte Kajaks wurden auf den Strand gezogen und warten auf ihren Einsatz.

Bucht Halbinsel Saint-Laurent
Kajaks Halbinsel Saint-Laurent

Côte des Sables


Die überwiegend sandige Küste Côte des Sables erstreckt sich von Santec (5 km westlich von Roscoff) bis Plouescat. Die Côte des Sables besitzt fast 30 km Dünen, Sandstrände und felsige Küsten. Die Dünen Dunes de Keremma der Gemeinden Tréflez und Plounévez-Lochrist sind mit 5 Kilometern Länge und einer Breite von 500 bis 1000 Metern die größte Dünenkette der Bretagne.

An der Küste von Cléder entdecken Sie auf den Küstenwanderweg GR 34 ein Küstenwachhaus aus dem 18. Jahrhundert, das zwischen zwei großen Felsbrocken eingeklemmt ist. Der Wanderweg führt vom Strand Plage des Amiets bis zum Strand Plage de Kerfissien der Gemeinde Cléder.

Plage des Amiets
Dunes de Côte des Sables

Halten Sie auf dem Parkplatz des Strands Plage des Amiets um die von Dünen umgebene Landschaft zu erkunden. Das 1744 erbaute Wachhaus Corps de Garde des Amiets diente der Überwachung und zum Schutz des Hafens Port de Kervaliou. Das Wachhaus war ein Signalrelaisposten zwischen dem Corps de Garde de Lavillo (1,3 km westlich) und dem nicht mehr existierenden Corps de Garde de Tévenn Braz (1,5 km östlich).

Corps de Garde des Amiets
Küste bei Cléder-Kerfissien

Das Wachhaus von Amiets war kleiner als die beiden anderen und konnte nur drei oder vier Wachposten aufnehmen. Der kleine rechteckige Raum hat einen Kamin und zwei Fensteröffnungen, die einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Küste erlauben. Die weiten Sandstrände der Côte des Sables und die ungewöhnlich geformten Felsen sind eine Entdeckung wert.

Die Landzungen Pointe Saint-Mathieu und Pointe de Corsen sind weitere Sehenswürdigkeiten der Aberküste. Empfehlenswert ist die aussichtsreiche Wanderung vom Fort de Bertheaume zur Pointe Saint-Mathieu.

Restaurant Tipp
Restaurant Tipp:
Le Castel Ac'h (2021)
Plouguerneau
Menüangebot mittags (Formule 2 Gänge) 22 Euro
sehr gute Küche
Auberge de Bel Air (2023)
Brélès
Menü 29 Euro
sehr gute Küche
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